LAG Bremen - Urteil vom 03.11.2022
2 Sa 71/22
Normen:
RL 2008/104/EG Art. 3 Abs. 1 Buchst. f); AÜG § 8 Abs. 1; Sonderbestimmungen Häfen v. 01.04.1992 (i.d.F.v. 01.06.2005) § 26; Sonderbestimmungen Häfen v. 01.04.1992 (i.d.F.v. 01.06.2005) § 28 Nr. 9; Zukunftssicherungstarifvertrag v. 01.03.2021 Nr. II. 3.-4.;
Vorinstanzen:
ArbG Bremen-Bremerhaven, vom 22.03.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 11 Ca 11165/21

Vorrang des Gesamthafenbetriebsgesetzes vor dem ArbeitnehmerüberlassungsgesetzKürzung oder Wegfall von Jahreszuwendung und Urlaubsgeld durch Zukunftssicherungstarifvertrag

LAG Bremen, Urteil vom 03.11.2022 - Aktenzeichen 2 Sa 71/22

DRsp Nr. 2023/5257

Vorrang des Gesamthafenbetriebsgesetzes vor dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz Kürzung oder Wegfall von Jahreszuwendung und Urlaubsgeld durch Zukunftssicherungstarifvertrag

1. Die Vorschriften des Gesamthafenbetriebsgesetzes und die aufgrund dessen erlassenen Vorschriften verdrängen § 8 AÜG. Das Gesamthafenbetriebsgesetz geht dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz vor. 2. Die Tarifvertragsparteien sind befugt, in einem Tarifvertrag zur Zukunftssicherung Jahreszuwendung und Urlaubsgeld zu reduzieren oder gänzlich in Wegfall zu bringen.

1. Die Berufung des Klägers gegen das Urteil des Arbeitsgerichts Bremen-Bremerhaven vom 22.03.2022 - 11 Ca 11165/21 - wird zurückgewiesen.

2. Der Kläger trägt die Kosten des Berufungsverfahrens.

3. Die Revision wird zugelassen.

Normenkette:

RL 2008/104/EG Art. 3 Abs. 1 Buchst. f); AÜG § 8 Abs. 1; Sonderbestimmungen Häfen v. 01.04.1992 (i.d.F.v. 01.06.2005) § 26; Sonderbestimmungen Häfen v. 01.04.1992 (i.d.F.v. 01.06.2005) § 28 Nr. 9; Zukunftssicherungstarifvertrag v. 01.03.2021 Nr. II. 3.-4.;

Tatbestand:

Die Parteien streiten um die Zahlung eines tarifvertraglichen Urlaubsgelds und einer tarifvertraglichen Jahreszuwendung.

Der Kläger ist seit 2004 bei der Beklagten beschäftigt. Im Arbeitsvertrag der Parteien vom 14.12.2006 heißt es auszugsweise:

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