LAG Sachsen-Anhalt - Beschluss vom 25.05.2022
3 Ta 29/22
Normen:
AEUV Art. 267; EMRK Art. 6 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 20 Abs. 3; GG Art. 93 Abs. 1 Nr. 4a;
Fundstellen:
EzA-SD 2023, 15
Vorinstanzen:
ArbG Magdeburg, vom 21.01.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 10 Ca 1403/21

Voraussetzungen der Verfahrensaussetzung nach § 148 Abs. 1 ZPOBesonderheiten der Verfahrensaussetzung im arbeitsgerichtlichen Urteilsverfahren

LAG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 25.05.2022 - Aktenzeichen 3 Ta 29/22

DRsp Nr. 2022/10723

Voraussetzungen der Verfahrensaussetzung nach § 148 Abs. 1 ZPO Besonderheiten der Verfahrensaussetzung im arbeitsgerichtlichen Urteilsverfahren

1. Ein Rechtsstreit kann in entsprechender Anwendung von § 148 Abs. 1 ZPO auch dann ausgesetzt werden, wenn bezogen auf die streitentscheidende Norm ein Normenkontrollverfahren oder eine Verfassungsbeschwerde anhängig ist (BAG 10. September 2020 - 6 AZR 136/19 (A), Rn. 38; BAG 20. Mai 2010 - 6 AZR 481/09 (A), Rn. 9). 2. Im arbeitsgerichtlichen Verfahren ist eine Aussetzung in entsprechender Anwendung des § 148 Abs. 1 ZPO nur möglich, wenn in Abwägung zwischen der Gefahr sich widersprechender Entscheidungen und dem Beschleunigungsgebot des § 9 Abs. 1 ArbGG eine Aussetzung unter Berücksichtigung der Interessen beider Parteien angemessen erscheint. Dies ist bei der nach § 148 Abs. 1 ZPO vorzunehmenden Ermessenausübung anhand der Umstände des Einzelfalls zu beurteilen (BAG 10. September 2020 - 6 AZR 136/19 (A), Rn. 44; BAG 16. April 2014 - 10 AZB 6/14, Rn. 5).