BAG - Urteil vom 23.11.2016
5 AZR 53/16
Normen:
AÜG § 9 Nr. 2; AÜG § 10 Abs. 4; AÜG § 13; BGB § 204 Abs. 1 Nr. 3; ZPO § 167; ZPO § 691 Abs. 2; RL 2008/104/EG Art. 3 Abs. 1; RL 2008/104/EG Art. 5 Abs. 1;
Fundstellen:
AP AÜG § 10 Nr. 55
ArbRB 2017, 102
BAGE 157, 213
BB 2017, 628
DB 2017, 7
DStR 2017, 1218
Vorinstanzen:
LAG Baden-Württemberg, vom 21.10.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 19 Sa 4/14
ArbG Karlsruhe, vom 13.11.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 10 Ca 81/13

Vergleichsentgelt zur Ermittlung des Equal Pay in der Zeitarbeit

BAG, Urteil vom 23.11.2016 - Aktenzeichen 5 AZR 53/16

DRsp Nr. 2017/2762

Vergleichsentgelt zur Ermittlung des Equal Pay in der Zeitarbeit

Maßgeblich für das Vergleichsentgelt nach § 10 Abs. 4 AÜG ist die Tätigkeit, die der Entleiher dem Leiharbeitnehmer ausdrücklich oder konkludent durch Billigung oder Duldung zugewiesen hat. Orientierungssatz: Beschäftigt der Entleiher keine vergleichbaren Stammarbeitnehmer, gehört zur ordnungsgemäßen Auskunft nach § 13 AÜG auch die fiktive Beurteilung, wie der Entleiher die dem Leiharbeitnehmer zugewiesene Tätigkeit im Arbeitsverhältnis vergütet hätte.

1. Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Baden-Württemberg - Kammern Mannheim - vom 21. Oktober 2015 - 19 Sa 4/14 - wird zurückgewiesen, soweit das Landesarbeitsgericht die Klage iHv. 736,58 Euro brutto nebst Zinsen (Urlaubsabgeltung für die Jahre 2008 und 2009) abgewiesen hat.

2. Im Übrigen wird das Urteil des Landesarbeitsgerichts Baden-Württemberg - Kammern Mannheim - vom 21. Oktober 2015 - 19 Sa 4/14 - aufgehoben und im Umfang der Aufhebung die Sache zur neuen Verhandlung und Entscheidung - auch über die Kosten der Revision - an das Landesarbeitsgericht zurückverwiesen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

AÜG § 9 Nr. 2; AÜG § 10 Abs. 4; AÜG § 13; BGB § 204 Abs. 1 Nr. 3; ZPO § 167; ZPO § 691 Abs. 2; RL 2008/104/EG Art. 3 Abs. 1; RL 2008/104/EG Art. 5 Abs. 1;

Tatbestand: