LSG Baden-Württemberg - Urteil vom 18.02.2021
L 6 SB 486/20
Normen:
SGB IX § 2 Abs. 1 S. 1; SGB IX § 2 Abs. 2; SGB IX § 152 Abs. 1 S. 1-2 und S. 5; SGB IX § 152 Abs. 3; SGB IX § 153 Abs. 2; SGB IX § 156; SGB IX § 241 Abs. 5; SGB X § 48 Abs. 1 S. 1; BVG § 1 Abs. 1; BVG § 1 Abs. 3; BVG § 30 Abs. 1; BVG § 35 Abs. 1; VersMedV § 2; VersMedV Teil A Nr. 2 Buchst. e); VersMedV Teil A Nr. 3 Buchst. a); VersMedV Teil A Nr. 3 Buchst. c); VersMedV Teil A Nr. 3 Buchst. d) DBuchst. bb); VersMedV Teil A Nr. 3 Buchst. d) DBuchst. cc); VersMedV Teil A Nr. 3 Buchst. d) DBuchst. dd); VersMedV Teil A Nr. 3 Buchst. d) DBuchst. ee); VersMedV Teil B Nr. 1 Buchst. c); VersMedV Teil B Nr. 1 Buchst. d); VersMedV Teil B Nr. 3.7; VersMedV Teil B Nr. 9.3; VersMedV Teil B Nr. 10.2.2; VersMedV Teil B Nr. 14.1; VersMedV Teil B Nr. 16.5; VersMedV Teil B Nr. 18.1; VersMedV Teil B Nr. 18.9; VersMedV Teil B Nr. 18.14; SGG § 123;
Vorinstanzen:
SG Karlsruhe, vom 30.01.2020 - Vorinstanzaktenzeichen S 12 SB 2732/19

Rechtmäßigkeit einer Herabsetzung des Grades der Behinderung - GdB - nach dem SGB IX nach Ablauf der HeilungsbewährungAnforderungen an die Beurteilung eines Gesamt-GdB bei Funktionsbeeinträchtigungen in den Funktionssystemen Gehirn einschließlich Psyche, Geschlechtsapparat, Rumpf, Verdauung und Blut einschließlich blutbildendes Gewebe und Immunsystem sowie Herz - KreislaufBegründetheit der Berufung im sozialgerichtlichen Verfahren bei einem Hinausgehen des Sozialgerichts über das Begehren des Klägers - Verstoß gegen den Grundsatz ne ultra petitaÜbernahme der außergerichtlichen Kosten durch die Staatskasse

LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 18.02.2021 - Aktenzeichen L 6 SB 486/20

DRsp Nr. 2021/3421

Rechtmäßigkeit einer Herabsetzung des Grades der Behinderung – GdB – nach dem SGB IX nach Ablauf der Heilungsbewährung Anforderungen an die Beurteilung eines Gesamt-GdB bei Funktionsbeeinträchtigungen in den Funktionssystemen "Gehirn einschließlich Psyche", "Geschlechtsapparat", "Rumpf", "Verdauung" und "Blut einschließlich blutbildendes Gewebe und Immunsystem" sowie "Herz - Kreislauf" Begründetheit der Berufung im sozialgerichtlichen Verfahren bei einem Hinausgehen des Sozialgerichts über das Begehren des Klägers - Verstoß gegen den Grundsatz "ne ultra petita" Übernahme der außergerichtlichen Kosten durch die Staatskasse

Eine fehlerhafte Sachbehandlung erster Instanz durch das Hinausgehen über den klägerischen Anspruch bzw. fälschliche Annahme einer Beweislastentscheidung wegen angeblichen Verstoßes gegen die Amtermittlungspflicht kann die teilweise Übernahme der außergerichtlichen Kosten auf die Staatskasse begründen.

Tenor

Auf die Berufung des Beklagten werden der Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Karlsruhe vom 30. Januar 2020 und der Bescheid vom 21. November 2018 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 2. August 2019 teilweise aufgehoben und ein Grad der Behinderung von 50 ab dem 24. November 2018 festgestellt. Im Übrigen wird die Berufung zurückgewiesen.