BAG - Urteil vom 28.07.2022
6 AZR 24/22
Normen:
AEUV Art. 267 Abs. 3; RL 2006/54/EG Art. 4 S. 1; RL 97/81/EG § 4 Nr. 1 Anhang; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 101 Abs. 1 S. 2; ArbGG § 45 Abs. 2; RsprEinhG § 2 Abs. 1; TzBfG § 4 Abs. 1; AGG § 1; AGG § 3 Abs. 2; AGG § 7; TVöD -K § 7 Abs. 6; TVöD -K § 7 Abs. 7; TVöD -K § 8 Abs. 1;
Fundstellen:
AP ZPO _ 579 Nr. 7
BB 2022, 2547
EzA-SD 2022, 15
Vorinstanzen:
BAG, vom 15.10.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 6 AZR 253/19

Nichtigkeitsklage des § 579 ZPONichtigkeitsklage bei Verletzung der Vorlagepflicht an den EuGH oder die obersten BundesgerichteUnbegründetheit der Nichtigkeitsklage

BAG, Urteil vom 28.07.2022 - Aktenzeichen 6 AZR 24/22

DRsp Nr. 2022/14443

Nichtigkeitsklage des § 579 ZPO Nichtigkeitsklage bei Verletzung der Vorlagepflicht an den EuGH oder die obersten Bundesgerichte Unbegründetheit der Nichtigkeitsklage

Ein willkürlicher Verstoß eines letztinstanzlichen Gerichts gegen seine Vorlagepflicht nach Art. 267 Abs. 3 AEUV an den Gerichtshof der Europäischen Union, nach § 45 Abs. 2 ArbGG an den Großen Senat des Bundesarbeitsgerichts oder an den Gemeinsamen Senat der obersten Gerichtshöfe des Bundes nach § 2 Abs. 1 RsprEinhG kann nach § 579 Abs. 1 Nr. 1 ZPO mit der Nichtigkeitsklage geltend gemacht werden. Orientierungssatz: Verletzt ein letztinstanzliches Gericht die Pflicht zur Vorlage an den Gerichtshof der Europäischen Union nach Art. 267 Abs. 3 AEUV oder an den Großen Senat eines obersten Bundesgerichts (zB nach § 45 Abs. 2 ArbGG) bzw. an den Gemeinsamen Senat der obersten Gerichtshöfe des Bundes gemäß § 2 Abs. 1 RsprEinhG in einer schweren, nicht mehr hinnehmbaren und letztlich willkürlichen Weise und damit das Recht auf den gesetzlichen Richter iSv. Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG, liegt ein Nichtigkeitsgrund iSv. § 579 Abs. 1 Nr. 1 ZPO vor (Rn. 25).