BGH - Urteil vom 27.09.1999
II ZR 356/98
Normen:
HGB § 160 Abs. 1 (F.: 18. März 1994);
Fundstellen:
AP Nr. 1 zu § 160 HGB
BB 1999, 2526
BGHR HGB § 160 Abs. 1 Nachhaftungsbegrenzung 1
BGHZ 142, 324
DB 1999, 2505
DNotZ 2000, 132
DStR 1999, 2041
NJW 2000, 208
NZG 2000, 135
WM 1999, 2406
ZIP 1999, 1967
ZNotP 2000, 35
Vorinstanzen:
KG,
LG Berlin,

Nachhaftung des ausgeschiedenen Gesellschafters

BGH, Urteil vom 27.09.1999 - Aktenzeichen II ZR 356/98

DRsp Nr. 1999/11133

Nachhaftung des ausgeschiedenen Gesellschafters

»a) Zur Frage des Verzichts eines Gesellschaftsgläubigers auf die Nachhaftung eines ausgeschiedenen Gesellschafters. b) Dauerschuldverhältnisse sind ohne Differenzierung nach gewissem oder ungewissem Verlauf in der Zukunft als Verbindlichkeiten im Sinne von § 160 Abs. 1 n.F. HGB anzusehen. c) Bei der Auslegung des § 160 Abs. 1 n.F. HGB hält der Senat an der sogenannten Kündigungstheorie nicht mehr fest.«

Normenkette:

HGB § 160 Abs. 1 (F.: 18. März 1994);

Tatbestand:

Der Beklagte zu 2 und der am Revisionsverfahren nicht beteiligte Beklagte zu 1 schlossen als Gesellschafter der B. GbR am 21. Februar 1996 mit dem Kläger einen mit dreimonatiger Kündigungsfrist kündbaren Steuerberatungsvertrag auf unbestimmte Zeit; außerdem trafen sie Honorarvereinbarungen über die Lohn- und Finanzbuchhaltung und sonstige vom Kläger zu erledigende steuerliche Angelegenheiten. Am 31. August 1996 erwarb der Beklagte zu 1 vom Beklagten zu 2 durch einen als "Auseinandersetzungsvertrag" bezeichneten Vertrag dessen Gesellschaftsanteile. Der Beklagte zu 1 führte das Geschäft der B. GbR als Alleininhaber fort.