BAG - Urteil vom 16.11.2016
4 AZR 697/14
Normen:
TVG § 1; TVG § 3 Abs. 1; TVG § 3 Abs. 3; TVG § 4 Abs. 1; TVG § 4 Abs. 5; Bundes-Manteltarifvertrag für die private Entsorgungswirtschaft, in Kraft ab 01.01.2009 (BMTV 2009) § 1; Bundes-Entgelttarifvertrag, in Kraft ab 01.01.2011 (BETV 2011) und ab 01.04.2012 (BETV 2012) § 1; Bundes-Entgeltrahmentarifvertrag vom 11.09.2001 (BERT) § 1;
Fundstellen:
BB 2017, 1204
EzA TVG § 3 Nr. 35
EzA-SD 2017, 15
NZA-RR 2017, 608
Vorinstanzen:
LAG Chemnitz, vom 26.09.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Sa 94/14
ArbG Chemnitz, vom 05.02.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 11 Ca 983/13

Mitgliedschaftsbezogene Geltungsbereichsbestimmungen in TarifverträgenHinweis der tarifvertragsparteien auf die gesetzlichen Folgen der TarifgebundenheitGeltungsbereichsbestimmungen bei aufeinander folgenden TarifverträgenTeilweise Parallelentscheidung zu BAG - 4 AZR 797/13 - v. 21.01.2015

BAG, Urteil vom 16.11.2016 - Aktenzeichen 4 AZR 697/14

DRsp Nr. 2017/5953

Mitgliedschaftsbezogene Geltungsbereichsbestimmungen in Tarifverträgen Hinweis der tarifvertragsparteien auf die gesetzlichen Folgen der Tarifgebundenheit Geltungsbereichsbestimmungen bei aufeinander folgenden Tarifverträgen Teilweise Parallelentscheidung zu BAG - 4 AZR 797/13 - v. 21.01.2015

Orientierungssätze: 1. Ob sich eine dem Wortlaut nach mitgliedschaftsbezogene Geltungsbereichsbestimmung eines Tarifvertrags ("... gilt für die Mitglieder der Gewerkschaft XY..." oder "... gilt für die Mitglieder des Arbeitgeberverbandes XY ...") darauf beschränkt, auf die ohnehin in § 3 Abs. 1 TVG geregelte Tarifgebundenheit der Verbands- und Gewerkschaftsmitglieder hinzuweisen, oder ob sie tatsächlich eine konstitutive Regelung darstellt, ist durch Auslegung des Tarifvertrags zu ermitteln. 2. Dabei kann angesichts der sehr weitreichenden Folgen einer konstitutiven Beschränkung und der typischerweise bestehenden Interessenlage der Tarifvertragsparteien ohne deutliche Anhaltspunkte im Tarifvertrag regelmäßig nicht angenommen werden, dass über einen bloßen Hinweis auf die gesetzlichen Voraussetzungen einer Tarifgebundenheit hinaus eine eigenständige Regelung des tarifvertraglichen Geltungsbereichs erfolgen sollte.