BAG - Urteil vom 20.04.1994
4 AZR 413/93
Normen:
BGB § 611 ; RKV-Flotte (Rahmenkollektivvertrag für Beschäftigte der Handelsflotte) § 3, § 12; VWWSU (Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion vom 18. Mai 1990) Anlage I Art. 7 § 1 (BGBl II S. 537, 548 f.);
Fundstellen:
AP Nr. 10 zu § 1 TVG
BAGE 76, 291
BB 1994, 1720
DB 1994, 941, 1988
NZA 1995, 2234
NZA 1995, 234
SAE 1995, 374
AuA 1995, 184
Vorinstanzen:
LAG Mecklenburg-Vorpommern, vom 11.11.1992 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Sa 1/92
KreisG Rostock-Stadt - Urteil vom 15. Oktober 1991 - 10 Ca 129/91 ,

Freizeitausgleich und Währungsumstellung

BAG, Urteil vom 20.04.1994 - Aktenzeichen 4 AZR 413/93

DRsp Nr. 1995/2352

Freizeitausgleich und Währungsumstellung

»Ansprüche auf finanzielle Abgeltung von Ansprüchen auf Freizeitausgleich für Arbeit an Bord nach dem RKV-Flotte entstehen als deren Surrogat. Sie sind deshalb nach dem Staatsvertrag nicht im Verhältnis 2:1 umzustellen, wenn zum Zeitpunkt ihrer Entstehung der zugrunde liegende Anspruch bereits im Verhältnis 1:1 umgestellt war.«

Normenkette:

BGB § 611 ; RKV-Flotte (Rahmenkollektivvertrag für Beschäftigte der Handelsflotte) § 3, § 12; VWWSU (Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion vom 18. Mai 1990) Anlage I Art. 7 § 1 (BGBl II S. 537, 548 f.);

Tatbestand:

Der Kläger war bis zum 31. Januar 1991 bei der Beklagten und deren Rechtsvorgängerin beschäftigt. Er gehörte zum seefahrenden Personal. Auf das Arbeitsverhältnis fand der beim Staatssekretariat für Arbeit und Löhne der früheren DDR unter der Nr. 61/73 registrierte Rahmenkollektivvertrag für Beschäftigte der Handelsflotte (im folgenden: RKV-Flotte) Anwendung.

Durch seine Arbeit an Bord hatte der Kläger Anspruch auf bezahlte Freizeit erworben. Hierzu bestimmt der RKV-Flotte in der Fassung vom 22. November 1978 (9. Nachtrag):

"§ 3 Freizeitanspruch und Abgeltung