BAG - Urteil vom 22.01.1997
5 AZR 53/95
Normen:
BGB §§ 315 611 ; BPflV § 11 Abs. 3a, Abs. 6 § 13 Abs. 3 Nr. 6a ; GOÄ § 6a Abs. 1 Satz 1, Satz 2 ; GSG Art. 26 ;
Vorinstanzen:
LAG München - 7 Sa 16/94 - 14.12.94 - ArbG Passau - - 2 Ca 372/93 D - 11.10.93,

Chefarzt: Abführung von Liquidationserlösen

BAG, Urteil vom 22.01.1997 - Aktenzeichen 5 AZR 53/95

DRsp Nr. 2002/14848

Chefarzt: Abführung von Liquidationserlösen

1. Chefärzte, deren Liquidationsberechtigung für Wahlarztleistungen vor dem 1. Januar 1993 vereinbart worden ist (sog. Altverträge), haben für die Jahre 1993, 1994 und 1995 zusätzlich zur vereinbarten Kostenerstattung weitere 10 % der GOÄ-Gebühren an das Krankenhaus abzuführen. 2. Insoweit waren die vertraglichen Abgaberegelungen nach Art. 26 GSG anzupassen.

Normenkette:

BGB §§ 315 611 ; BPflV § 11 Abs. 3a, Abs. 6 § 13 Abs. 3 Nr. 6a ; GOÄ § 6a Abs. 1 Satz 1, Satz 2 ; GSG Art. 26 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten darüber, ob der klagende Chefarzt aufgrund einer Änderung der Bundespflegesatzverordnung verpflichtet ist, aus seinen Gebühreneinnahmen für wahlärztliche Leistungen für die Jahre 1993, 1994 und 1995 zusätzlich 10 % an den Beklagten abzugeben.

Der Kläger ist seit dem 1. April 1978 als Leitender Arzt (Chefarzt) der Urologischen Abteilung des vom beklagten Landkreis betriebenen Kreiskrankenhauses in D beschäftigt. Dem Arbeitsverhältnis liegt ein Dienstvertrag vom 17. Februar 1978 zugrunde.