BSG - Urteil vom 23.03.1995
11 RAr 19/94
Normen:
AFG § 104 Abs. 1 S. 4, 5; AnwZV § 1 Abs. 1 Nr. 1, 2, Abs. 2; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 12 Abs. 1, Art. 14 Abs. 1, Art. 20 Abs. 1, Art. 80 Abs. 1;
Fundstellen:
NZA-RR 1996, 29
NZS 1995, 475
SozR 3-4100 § 104 Nr. 14
AuA 1996, 71
AuA 1996, 165

BSG - Urteil vom 23.03.1995 (11 RAr 19/94) - DRsp Nr. 1995/6399

BSG, Urteil vom 23.03.1995 - Aktenzeichen 11 RAr 19/94

DRsp Nr. 1995/6399

»Die Regelung des § 104 Abs. 1 S. 4 AFG, nach der die Verkürzung der Anwartschaftszeit für Arbeitslosengeld auf 180 Kalendertage nicht für Arbeitnehmer gilt, die innerhalb von 16 Monaten vor der Arbeitslosigkeit kein Arbeitslosengeld bezogen haben und weniger als 180 Kalendertage in Saisonbetrieben beschäftigt waren, ist verfassungsgemäß.«

Normenkette:

AFG § 104 Abs. 1 S. 4, 5; AnwZV § 1 Abs. 1 Nr. 1, 2, Abs. 2; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 12 Abs. 1, Art. 14 Abs. 1, Art. 20 Abs. 1, Art. 80 Abs. 1;

Gründe:

I. Die Beteiligten streiten darüber, ob die Klägerin Anspruch auf Arbeitslosengeld (Alg) hat.

Die Klägerin meldete sich am 19. Dezember 1990 beim Arbeitsamt (ArbA) arbeitslos und beantragte Alg (Arbeitslosenhilfe [Alhi]). Sie war vom 3. Oktober 1ß88 bis zum 20. Dezember 1988, vom 9. Oktober 1989 bis zum 15. Dezember 1989 und vom 2. Oktober 1990 bis zum 18. Dezember 1990 jeweils als "Saison-Aushilfskraft" bei dem Lebkuchenhersteller Schmidt in Nürnberg beschäftigt. Seit dem 3. Oktober 1988 war sie im übrigen keiner Beschäftigung nachgegangen.