OVG Nordrhein-Westfalen - Beschluss vom 24.03.2014
12 A 2524/13
Normen:
SGB VIII § 2 Abs. 2; SGB VIII § 2 Abs. 3 Nr. 1; SGB VIII § 27; SGB VIII § 34; SGB VIII § 42;
Vorinstanzen:
VG Münster, vom 26.09.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 6 K 2569/11

Zuständigkeitsrechtlich relevante Unterbrechung einer Hilfeleistung bei Inobhutnahme von weniger als drei Monaten

OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 24.03.2014 - Aktenzeichen 12 A 2524/13

DRsp Nr. 2014/12651

Zuständigkeitsrechtlich relevante Unterbrechung einer Hilfeleistung bei Inobhutnahme von weniger als drei Monaten

Tenor

Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Münster vom 26. September 2013 wird zugelassen.

Die Kostenentscheidung bleibt der Endentscheidung im Berufungsverfahren vorbehalten.

Normenkette:

SGB VIII § 2 Abs. 2; SGB VIII § 2 Abs. 3 Nr. 1; SGB VIII § 27; SGB VIII § 34; SGB VIII § 42;

Gründe

Die Zulassung der Berufung beruht auf § 124 Abs. 2 Nr. 2 VwGO. Das Zulassungsvorbringen lässt es zum einen als rechtlich besonders schwierig erscheinen, inwieweit der Charakter einer - Hilfe zur Erziehung nach §§ 27, 34 SGB VIII nachfolgender - Maßnahme als Inobhutnahme i. S. v. § 42 SGB VIII, die als solche keine "Leistung" im Sinne der Zuständigkeitsregelungen des SGB VIII darstellt,

vgl. BVerwG, Urteil vom 25. März 2010 - 5 C 12.09 -, BVerwGE 136, 185; [...],

maßgeblich durch das Etikett bestimmt wird, das ihr der tätig werdende Jugendhilfeträger förmlich aufdrückt, oder nicht vielmehr für die Änderung der Hilfe von einer Leistung i. S. von § 2 Abs. 2 SGB VIII zur Aufgabenerfüllung i. S. v. § 2 Abs. 3 Nr. 1 SGB VIII und damit für eine Unterbrechung entscheidend ist, ob sich bei gleichbleibender Art und Weise der Förderung die objektive Bedarfslage beim Kind oder Jugendlichen maßgeblich geändert hat.