LSG Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 19.05.2022
L 19 AS 1211/21
Normen:
SGG § 101 Abs. 1 S. 1; SGG § 122; SGG § 128 Abs. 1; SGG § 202; SGB X § 53; SGB X § 54 Abs. 1; ZPO § 160 Abs. 3 Nr. 1; ZPO § 162 Abs. 1 S. 1 und S. 3; ZPO § 415; BGB § 105; BGB § 116 S. 2; BGB § 117; BGB § 118; BGB § 119 Abs. 1; BGB § 134; BGB § 138; BGB § 779 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Düsseldorf, vom 18.12.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 40 AS 3437/19

Wirksamkeit eines Prozessvergleichs im sozialgerichtlichen VerfahrenGegenbeweis gegen die Richtigkeit des ProtokollsAnfechtung einer Willenserklärung

LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 19.05.2022 - Aktenzeichen L 19 AS 1211/21

DRsp Nr. 2023/4634

Wirksamkeit eines Prozessvergleichs im sozialgerichtlichen Verfahren Gegenbeweis gegen die Richtigkeit des Protokolls Anfechtung einer Willenserklärung

1. Allein das Bestreiten der Richtigkeit des Protokolls ist nicht geeignet, einen Gegenbeweis zu führen – hier im Falle des Bestreitens der Wirksamkeit eines Prozessvergleichs. 2. Die wirksame Anfechtung einer Willenserklärung erfordert den Vortrag, dass der Kläger bei Abgabe einem Inhalts- oder Erklärungsirrtum unterlag.

Tenor

Es wird festgestellt, dass das Verfahren L 1 AS 115/20 durch den Vergleich vom 14.07.2021 beendet wurde.

Auch die weiteren außergerichtlichen Kosten des Klägers sind nicht zu erstatten.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGG § 101 Abs. 1 S. 1; SGG § 122; SGG § 128 Abs. 1; SGG § 202; SGB X § 53; SGB X § 54 Abs. 1; ZPO § 160 Abs. 3 Nr. 1; ZPO § 162 Abs. 1 S. 1 und S. 3; ZPO § 415; BGB § 105; BGB § 116 S. 2; BGB § 117; BGB § 118; BGB § 119 Abs. 1; BGB § 134; BGB § 138; BGB § 779 Abs. 1;

Tatbestand

Der Kläger begehrt die Fortsetzung des Verfahrens vor dem LSG Nordrhein-Westfalen, L 1 AS 115/20, in welchem Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II streitbefangen waren. Streitig ist, ob das Verfahren durch gerichtlichen Vergleich beendet wurde.