BSG - Urteil vom 17.10.2006
B 5 RJ 21/05 R
Normen:
BVFG § 1 Abs. 2 Nr. 2 § 100 Abs. 2 § 15 Abs. 1 S. 1 § 27 § 4 § 7 ; FRG § 1 Buchst. a § 14 § 15 § 16 ; SGB VI § 149 Abs. 5 § 55 Abs. 1 S. 2 ;
Fundstellen:
NZS 2007, 542
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg, vom 16.03.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 3 R 4834/02
SG Ulm, vom 12.11.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 1 RJ 1875/99

Versicherungszeiten nach dem Fremdrentenrecht nach dem maßgeblichen Vertreibungsvorgang der Umsiedlung

BSG, Urteil vom 17.10.2006 - Aktenzeichen B 5 RJ 21/05 R

DRsp Nr. 2007/10410

Versicherungszeiten nach dem Fremdrentenrecht nach dem maßgeblichen Vertreibungsvorgang der Umsiedlung

Allein dem Wortlaut von § 15 FRG ist keine zeitliche Beschränkung auf bestimmte Zeiträume zu entnehmen, in denen die Beitragszeiten im Herkunftsgebiet zurückgelegt worden sein müssen. Insbesondere fehlt in § 15 FRG die in § 16 Abs 1 FRG vorhandene Einschränkung, dass nur solche Zeiten den Bundesgebietszeiten gleichstehen, die vor der Vertreibung zurückgelegt wurden. Gleichwohl muss nach der Systematik sowie nach dem Sinn und Zweck des Fremdrentenrechts diese Einschränkung auch für die im Herkunftsgebiet zurückgelegten Beitragszeiten gelten. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

BVFG § 1 Abs. 2 Nr. 2 § 100 Abs. 2 § 15 Abs. 1 S. 1 § 27 § 4 § 7 ; FRG § 1 Buchst. a § 14 § 15 § 16 ; SGB VI § 149 Abs. 5 § 55 Abs. 1 S. 2 ;

Gründe:

I. Die Beteiligten streiten über die Feststellung von Versicherungszeiten nach dem Fremdrentengesetz (FRG).

Der am 10. März 1960 in Usbekistan (damals noch Gliedstaat der UdSSR) geborene Kläger reiste im Januar 1997 aus Sibirien kommend in Deutschland ein. Er ist im Besitz einer Einbürgerungsurkunde seiner Eltern vom 23. September 1944, eines (vom Generalkonsulat in Nowosibirsk ausgestellten) deutschen Passes vom 6. Juni 1996 sowie eines Ausweises über die deutsche Staatsangehörigkeit vom 13. Juni 1996.