LSG Sachsen-Anhalt - Beschluss vom 06.08.2015
L 8 SO 24/15 B ER
Normen:
BudgetV § 3; BudgetV § 4; SGB XII § 19 Abs. 3; SGB XII § 57 S. 1 und S. 2; SGB XII § 90 Abs. 1; SGB XII § 90 Abs. 2 Nr. 8; SGB XII § 90 Abs. 3 S. 1; SGB XII § 91 S. 1; SGB XII §§ 53ff; SGB IX § 17 Abs. 3 S. 4; SGG § 86b Abs. 2 S. 2;
Vorinstanzen:
SG Halle, vom 21.04.2015 - Vorinstanzaktenzeichen S 13 SO 19/15 ER

Verpflichtung zur Bewilligung von Hilfe zur Pflege und Eingliederungshilfe in Form eines Persönlichen Budgets im Rahmen eines Assistenzmodells nach dem SGB XII im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes im sozialgerichtlichen Verfahren

LSG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 06.08.2015 - Aktenzeichen L 8 SO 24/15 B ER

DRsp Nr. 2015/16715

Verpflichtung zur Bewilligung von Hilfe zur Pflege und Eingliederungshilfe in Form eines Persönlichen Budgets im Rahmen eines Assistenzmodells nach dem SGB XII im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes im sozialgerichtlichen Verfahren

1. Im einstweiligen Rechtsschutz besteht kein Anordnungsgrund, wenn der Leistungsträger eine darlehensweise Leistungsgewährung angeboten hat. Wenn dem Leistungsberechtigten die Annahme des Angebots zumutbar ist, ist er zur Abwendung der Notlage vorrangig auf die Inanspruchnahme der darlehensweisen Gewährung zu verweisen (ebenso: LSG Berlin-Brandenburg, B v 5. April 2006 - L 23 B 19/06 SO ER - und LSG Baden-Württemberg, B v 22. Februar 2008 - L 2 SO 233/08 ER -). 2. Einem Anordnungsanspruch auf Erlass einer einstweiligen Anordnung steht bereits das Fehlen einer Zielvereinbarung nach § 4 i.V.m. § 3 Abs. 4 BudgetV entgegen. Dies ergibt sich bereits aus der allgemeinen Notwendigkeit der Zielvereinbarung für das Persönliche Budget (vgl BSG, U v 31. Januar 2012 - B 2 U 1/11 R - juris RN 36).

Die Beschwerde wird zurückgewiesen. Kosten sind nicht zu erstatten.

Normenkette:

BudgetV § 3; BudgetV § 4; SGB XII § 19 Abs. 3; SGB XII § 57 S. 1 und S. 2; SGB XII § 90 Abs. 1; SGB XII § 90 Abs. 2 Nr. 8; SGB XII § 90 Abs. 3 S. 1; SGB XII § 91 S. 1; SGB XII §§ 53ff; SGB IX § 17 Abs. 3 S. 4; SGG § 86b Abs. 2 S. 2;

Gründe:

I.