BSG - Urteil vom 02.09.2004
B 7 AL 88/03 R
Normen:
AFG § 101 Abs. 1 S. 1 § 102 Abs. 1 S. 1 § 115 ; SGB I § 60 ; SGB III § 330 Abs. 3 § 335 Abs. 1 ; SGB X § 20 Abs. 1 § 48 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 ; SGG § 103 § 128 ; ZPO § 444 ;
Vorinstanzen:
LSG Niedersachsen-Bremen, vom 27.05.2003 - Vorinstanzaktenzeichen L 7 AL 373/02
SG Braunschweig, vom 04.09.2002 - Vorinstanzaktenzeichen S 7 AL 69/01

Verletzung von Mitwirkungspflichten bei der Arbeitslosengeldbewilligung, Auswirkungen auf Amtsermittlungspflicht

BSG, Urteil vom 02.09.2004 - Aktenzeichen B 7 AL 88/03 R

DRsp Nr. 2005/1091

Verletzung von Mitwirkungspflichten bei der Arbeitslosengeldbewilligung, Auswirkungen auf Amtsermittlungspflicht

1. Wenn die Bundesagentur für Arbeit und das Gericht die Angaben eines Empfängers von Arbeitslosengeld bezweifeln und die Richtigkeit der Angaben des Leistungsempfängers für die Leistungsgewährung von Bedeutung ist, so ist er verpflichtet, den Arbeitgeber einer von ihm ausgeübten Nebentätigkeit zu benennen. 2. Die Weigerung eines Beteiligten, in zumutbarer Weise am Verfahren mitzuwirken, entbindet das Gericht nicht von der Amtsermittlungspflicht; es muss vielmehr versuchen, die erforderlichen Ermittlungen selbst anzustellen. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AFG § 101 Abs. 1 S. 1 § 102 Abs. 1 S. 1 § 115 ; SGB I § 60 ; SGB III § 330 Abs. 3 § 335 Abs. 1 ; SGB X § 20 Abs. 1 § 48 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 ; SGG § 103 § 128 ; ZPO § 444 ;

Gründe:

I

Die Klägerin wendet sich gegen die Aufhebung der Bewilligung von Arbeitslosengeld (Alg) für die Zeit vom 1. September 1994 bis 30. Juni 1995 und die Forderung nach Erstattung von 6.842,50 DM überzahltem Alg sowie von Krankenversicherungsbeiträgen in Höhe von 1.803,80 DM.