LSG Hamburg - Urteil vom 17.02.2022
L 1 KR 70/21
Normen:
SGB V § 39 Abs. 1 S. 2; KHG § 17b Abs. 1 S. 1-3 und S. 10; KHEntgG § 2 Abs. 2 Nr. 2; KHEntgG § 7 Abs. 1 S. 1; KHEntgG § 9; KHEntgG § 11;
Vorinstanzen:
SG Hamburg, - Vorinstanzaktenzeichen S 46 KR 284/17

Vergütung stationärer Krankenhausleistungen in der gesetzlichen KrankenversicherungAnforderungen an die Kodierung eines akuten Nierenversagens - ICD 10-Kode N17 - als Nebendiagnose

LSG Hamburg, Urteil vom 17.02.2022 - Aktenzeichen L 1 KR 70/21

DRsp Nr. 2022/15774

Vergütung stationärer Krankenhausleistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung Anforderungen an die Kodierung eines akuten Nierenversagens – ICD 10-Kode N17 – als Nebendiagnose

Der im ICD 10-Kode N17 genannte Klammerzusatz "adäquate Flüssigkeitszufuhr vorausgesetzt" bezieht sich allein auf die letzte Variante der im ICD-10-GM, Version 2016, Kapitel XVIII genannten Definition (Abfall der Diurese). Bei Kodierung eines Lungenkarzinoms als Hauptdiagnose und eines akuten Nierenversagens als Nebendiagnose ist daher bei Reduktion der Urinausscheidungsmenge der Vergütungsanspruch des Krankenhauses entsprechend dem ICD 10-Kodes N17 zu bestimmen.

Tenor

1. Auf die Berufung der Klägerin wird die Beklagte unter Aufhebung des Urteils des Sozialgerichtes verurteilt, an die Klägerin 3.897,80 EUR zuzüglich Zinsen in Höhe von 5 Prozent seit dem 25.10.2016 zu zahlen.

2. Die Beklagte trägt die Kosten des Verfahrens in beiden Instanzen.

3. Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB V § 39 Abs. 1 S. 2; KHG § 17b Abs. 1 S. 1-3 und S. 10; KHEntgG § 2 Abs. 2 Nr. 2; KHEntgG § 7 Abs. 1 S. 1; KHEntgG § 9; KHEntgG § 11;

Tatbestand

Die Beteiligten streiten um die Kosten einer stationären Krankenhausbehandlung.