BAG - Urteil vom 18.10.2011
9 AZR 303/10
Normen:
Richtlinie 2003/88/EG des Europäischen Parlaments und des Rates (vom 4. November 2003) über bestimmte Aspekte der Arbeitszeitgestaltung Art. 7 Abs. 2; BGB § 133; BGB § 157; BUrlG § 7 Abs. 3; BUrlG § 7 Abs. 4; BUrlG § 13 Abs. 1; InsO § 55 Abs. 1 Nr. 2; TzBfG § 14 Abs. 1; TzBfG § 15 Abs. 1; TzBfG § 17 S. 1; ZPO § 138 Abs. 3;
Fundstellen:
ArbRB 2012, 40
BB 2012, 1036
BB 2012, 52
EzA-SD 2012, 6
NJW 2012, 954
NZA 2012, 143
Vorinstanzen:
LAG Düsseldorf, vom 31.03.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 12 Sa 1512/09
ArbG Oberhausen, vom 11.11.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Ca 2087/08

Unabdingbarkeit gesetzlich zwingender Urlaubsbestimmungen; Arbeitsvertragliche Regelung der Abgeltung von Urlaub

BAG, Urteil vom 18.10.2011 - Aktenzeichen 9 AZR 303/10

DRsp Nr. 2011/22121

Unabdingbarkeit gesetzlich zwingender Urlaubsbestimmungen; Arbeitsvertragliche Regelung der Abgeltung von Urlaub

Orientierungssätze: 1. Die Vertragsfreiheit erlaubt den Parteien des Arbeitsvertrags nicht, gesetzlich zwingende Urlaubsbestimmungen abzubedingen oder zum Nachteil des Arbeitnehmers zu modifizieren (§ 13 Abs. 1 BUrlG); das Gesetzesrecht des BUrlG schließt aber nicht aus, dass die Parteien neben den gesetzlichen Rechten vertragliche Ansprüche begründen. 2. Den Parteien des Arbeitsvertrags steht es frei, eine Vereinbarung zu treffen, die den Arbeitgeber verpflichtet, Urlaub, der bereits verfallen ist, nachzugewähren. Gleiches gilt für eine Vereinbarung, die nicht die (Nach-)Gewährung verfallenen Urlaubs, sondern dessen Abgeltung vorsieht.

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Düsseldorf vom 31. März 2010 - 12 Sa 1512/09 - wird zurückgewiesen.

Der Beklagte hat die Kosten des Revisionsverfahrens zu tragen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

Richtlinie 2003/88/EG des Europäischen Parlaments und des Rates (vom 4. November 2003) über bestimmte Aspekte der Arbeitszeitgestaltung Art. 7 Abs. 2; BGB § 133; BGB § 157; BUrlG § 7 Abs. 3; BUrlG § 7 Abs. 4; BUrlG § 13 Abs. 1; InsO § 55 Abs. 1 Nr. 2; TzBfG § 14 Abs. 1; TzBfG § 15 Abs. 1; TzBfG § 17 S. 1; ZPO § 138 Abs. 3;

Tatbestand:

Der 1938 geborene Kläger verlangt von dem Beklagten eine vertraglich vereinbarte Urlaubsabgeltung.