LSG Nordrhein-Westfalen - Beschluss vom 12.07.2017
L 12 AS 596/17 B ER; L 12 AS 597/17 B
Normen:
VO (EG) 883/2004 Art. 4; SGB II § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 Buchst. c);
Vorinstanzen:
SG Gelsenkirchen, vom 20.03.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 44 AS 482/17

SGB-II-LeistungenEU-AusländerEuroparechtswidrigkeit des Leistungsausschlusses

LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 12.07.2017 - Aktenzeichen L 12 AS 596/17 B ER; L 12 AS 597/17 B

DRsp Nr. 2017/9764

SGB-II -Leistungen EU-Ausländer Europarechtswidrigkeit des Leistungsausschlusses

1. Der Ausschlussgrund des § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 Buchst. c SGB II dürfte nach vorläufiger Würdigung im Rahmen des einstweiligen Rechtsschutzverfahrens nicht europarechtskonform sein. 2. Art. 4 VO (EG) 883/2004 verbietet jegliche Ungleichbehandlung aufgrund der Staatsangehörigkeit und fordert die Gleichbehandlung von Unionsbürgern mit ausländischer Staatsangehörigkeit mit inländischen Staatsangehörigen. 3. Die Verordnung sieht jedoch eine Beschränkung des Gleichheitsgebotes anknüpfend an die Staatsangehörigkeit nicht vor. 4. Mangels wirksamer (Schranken-)Regelung dürfte der Leistungsausschluss des § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 Buchst. c SGB II mithin gegen Gemeinschaftsrecht verstoßen.

Tenor