LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 28.06.2016 L 7 KA 16/14 KL
Normen:
AMG (1976) § 1; AMG (1976) § 11a; AMG (1976) § 21; AMG (1976) § 22 Abs. 7 S. 1; AMG (1976) § 24b Abs. 1 S. 3; AMG (1976) § 25 Abs. 2 S. 1 Nr. 5 und Nr. 5a; GG Art. 12 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 2 S. 1; GG Art. 20 Abs. 1; GG Art. 28 Abs. 1 S. 1; SGB X § 31; SGB X § 33 Abs. 1; SGB V § 11 Abs. 1; SGB V § 12 Abs. 1 S. 1; SGB V § 139a Abs. 3 Nr. 5; SGB V § 139b; SGB V § 2 Abs. 1; SGB V § 27 Abs. 1 S. 1; SGB V § 35b Abs. 1 S. 4; SGB V § 91 Abs. 4 S. 1 Nr. 1; SGB V § 92 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 6; SGB V § 92 Abs. 2 S. 11-12; SGB V § 94 Abs. 2 S. 1;
Rechtmäßigkeit des vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossenen Verordnungsausschlusses des Wirkstoffs Dipyridamol in Kombination mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure in der gesetzlichen Krankenversicherung
LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 28.06.2016 - Aktenzeichen L 7 KA 16/14 KL
DRsp Nr. 2016/14159
Rechtmäßigkeit des vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossenen Verordnungsausschlusses des Wirkstoffs Dipyridamol in Kombination mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure in der gesetzlichen Krankenversicherung
1. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat einen verfassungsrechtlich begründeten Auftrag zur Normkonkretisierung.2. Voraussetzung für die Beurteilung der (Un-)Zweckmäßigkeit eines Arzneimittels ist stets eine vergleichende Nutzenbewertung.3. Ein Arzneimittel ist unzweckmäßig im Sinne von § 92 Abs. 1 S. 1 Teils. 4, Abs. 2 S. 12 SGB V, wenn die mit ihm verglichenen Arzneimittel oder Behandlungsalternativen einen therapierelevant höheren Nutzen haben.4. Die für das Aufgabenprogramm des GBA zentralen Bewertungsgrößen "Zweckmäßigkeit", (medizinischer) "Nutzen" und "Wirtschaftlichkeit" stehen gesetzessystematisch innerhalb des SGB V in einem Regelungskontext, der sich grundlegend von der Zielsetzung des Arzneimittelgesetzes und den Aufgaben der darin vorgesehenen Zulassungsbehörden unterscheidet.5. Der arzneimittel- und krankenversicherungsrechtliche Begriff der Wirksamkeit ist nicht identisch mit dem Nutzenbegriff des SGB V.
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