LSG Nordrhein-Westfalen - Beschluss vom 19.05.2022
L 5 AS 456/22 B, L 5 AS 457/22 B, L 5 AS 458/22 B
Normen:
SGG § 111 Abs. 1; SGG § 202 S. 1; GVG § 186 Abs. 1 S. 1; ZPO § 141 Abs. 3; ZPO § 380 Abs. 1; UN-BRK Art. 13 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Duisburg, vom 18.03.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 49 AS 561/21 49 AS 2367/21 49 AS 2565/21

Rechtmäßigkeit der Festsetzung eines Ordnungsgeldes im sozialgerichtlichen VerfahrenAnforderungen an die Ermessensausübung bei der Verständigung mit hör- oder sprachbehinderten Personen

LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 19.05.2022 - Aktenzeichen L 5 AS 456/22 B, L 5 AS 457/22 B, L 5 AS 458/22 B

DRsp Nr. 2022/10772

Rechtmäßigkeit der Festsetzung eines Ordnungsgeldes im sozialgerichtlichen Verfahren Anforderungen an die Ermessensausübung bei der Verständigung mit hör- oder sprachbehinderten Personen

Die Festsetzung eines Ordnungsgeldes bei Nichterscheinen in einem Termin ist ermessensfehlerhaft, wenn ein hör- oder sprachbehinderter Beteiligter nicht auf sein Wahlrecht im Hinblick auf die im Verfahren zu führende Kommunikation hingewiesen wird.

Tenor

Auf die Beschwerden der Klägerin werden die Beschlüsse des Sozialgerichts Duisburg vom 18.03.2022 in den Verfahren S 49 AS 561/21, S 49 AS 2367/21 und S 49 AS 2565/21 aufgehoben.

Die Kosten des Beschwerdeverfahrens trägt die Landeskasse.

Normenkette:

SGG § 111 Abs. 1; SGG § 202 S. 1; GVG § 186 Abs. 1 S. 1; ZPO § 141 Abs. 3; ZPO § 380 Abs. 1; UN-BRK Art. 13 Abs. 1;

Gründe

Die Beschwerde ist begründet. Gegen die Klägerin war ein Ordnungsgeld aufgrund ihrer Säumnis in den Terminen am 10.03.2022 nicht festzusetzen.