OLG Düsseldorf - Urteil vom 20.03.2013
III-3 RVs 22/13
Normen:
StGB §§ 9, 266a; StPO § 7; GG Art. 101 Abs. 1 S. 2; SGB V § 175 Abs. 3 S. 3; SGB IV § 28h Abs. 1 S. 1; BVV § 5 Abs. 1 S. 4;
Fundstellen:
wistra 2014, 38
Vorinstanzen:
AG Wuppertal, vom 16.11.2012
StA Düsseldorf, - Vorinstanzaktenzeichen 130 Js 7/12

OLG Düsseldorf - Urteil vom 20.03.2013 (III-3 RVs 22/13) - DRsp Nr. 2013/19482

OLG Düsseldorf, Urteil vom 20.03.2013 - Aktenzeichen III-3 RVs 22/13

DRsp Nr. 2013/19482

1. Der tatbestandliche Erfolg des Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen (§ 266a Abs. 1 StGB) tritt am Hauptsitz derjenigen Krankenkasse ein, die als zuständige Einzugsstelle bestimmt ist.2. Dies gilt auch dann, wenn die betreffende Krankenkasse den Beitragseinzug dezentral organisiert hat.3. Dass die Spitzenverbände der Krankenkassen nach abstrakten Merkmalen festlegen, welche Kasse konkret für den Beitragseinzug zuständig ist, und dass diese Festlegung somit auf die örtliche Zuständigkeit nach § 9 StGB, § 7 StPO zurückwirkt, begegnet keinen Bedenken im Hinblick auf Art. 101 Abs. 1 S. 2 GG (Recht auf den gesetzlichen Richter).

Tenor

Auf die Revision der Staatsanwaltschaft wird das Urteil des Amtsgerichts Wuppertal vom 16. November 2012 aufgehoben und die Sache zur erneuten Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsmittels, an eine andere Abteilung des Amtsgerichts Wuppertal zurückverwiesen.

Normenkette:

StGB §§ 9, 266a; StPO § 7; GG Art. 101 Abs. 1 S. 2; SGB V § 175 Abs. 3 S. 3; SGB IV § 28h Abs. 1 S. 1; BVV § 5 Abs. 1 S. 4;

Gründe

I.