LSG Berlin-Brandenburg - Beschluss vom 23.09.2015
L 9 KR 343/13
Normen:
SGB V § 135 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; SGB V § 2 Abs. 1a S. 1; SGB V § 27 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 1; SGB V § 28 Abs. 1; SGB V § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 5;
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 18.10.2013 - Vorinstanzaktenzeichen S 81 KR 1385/09

Keine Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung für Injektion mit dem Medizinprodukt Sculptra

LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 23.09.2015 - Aktenzeichen L 9 KR 343/13

DRsp Nr. 2016/3892

Keine Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung für Injektion mit dem Medizinprodukt Sculptra

Injektionen mit dem Medizinprodukt Sculptra stellen eine einheitliche ärztliche Behandlung im Sinne des § 28 Abs. 1 SGB V dar und sind auch dann keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, wenn sie der Behandlung einer Krankheit (hier: Lipoatrophie bei HIV-Infektion) dienen.

Die Berufung des Klägers gegen das Urteil des Sozialgerichts Berlin vom 18. Oktober 2013 wird zurückgewiesen.

Außergerichtliche Kosten sind auch für das Berufungsverfahren nicht zu erstatten.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB V § 135 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; SGB V § 2 Abs. 1a S. 1; SGB V § 27 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 1; SGB V § 28 Abs. 1; SGB V § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 5;

Gründe:

I.

Der Kläger begehrt die Versorgung mit Poly-Milchsäure in Form des Medizinprodukts Sculptra zur Behandlung einer Fettverteilungsstörung im Bindegewebe der Wangenknochen.

Der 1953 geborene Kläger, der bei der Beklagten krankenversichert ist, leidet an einer HIV-Infektion. Zur Therapie dieser Infektion erhält er seit 1997 verschiedene antiretroviral wirksame Substanzen. Im Zuge dieser Therapie trat ab dem Jahre 1999 eine Lipoatrophie (Fettschwund) bzw. Lipodystrophie (Fettverteilungsstörung) auf, die insbesondere zu einem Schwund des Bindegewebes im Wangenbereich führte.