LSG Baden-Württemberg - Urteil vom 21.03.2016
L 11 KR 2415/15
Normen:
SGB V § 50 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; SGB V § 51 Abs. 1 S. 1; SGB V § 51 Abs. 3 S. 1; SGB VI § 116 Abs. 2; SGB IX § 5 Nr. 1 und Nr. 2;
Vorinstanzen:
SG Konstanz, vom 05.05.2015 - Vorinstanzaktenzeichen S 8 KR 2039/14

Kein Wegfall des Krankengeldes in der gesetzlichen Krankenversicherung bei einer Weigerung zur Stellung eines formularmäßigen Rentenantrag nach Stellung eines Reha-Antrages

LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 21.03.2016 - Aktenzeichen L 11 KR 2415/15

DRsp Nr. 2016/9991

Kein Wegfall des Krankengeldes in der gesetzlichen Krankenversicherung bei einer Weigerung zur Stellung eines formularmäßigen Rentenantrag nach Stellung eines Reha-Antrages

Die Weigerung eines in der GKV Versicherten, einen formularmäßigen Rentenantrag zu stellen, löst nicht die Rechtsfolge des § 51 Abs. 3 SGB V aus, wenn ein Rentenantrag aufgrund der Fiktion des § 116 Abs. 2 SGB VI vorliegt und die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen sowie der Eintritt des Leistungsfalles geklärt sind und der Rentenversicherungsträger daher ohne weiteres in der Lage wäre, einen Rentenbescheid, ggf. mit vorläufiger Regelung der Rentenhöhe, zu erlassen.

Tenor

Auf die Berufung des Klägers wird das Urteil des Sozialgerichts Konstanz vom 05.05.2015 und der Bescheid der Beklagten vom 06.05.2013 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 10.07.2013 aufgehoben und die Beklagte verurteilt, dem Kläger Krankengeld für die Zeit vom 26.04. bis 09.08.2013 zu zahlen.

Die Beklagte erstattet die außergerichtlichen Kosten des Klägers in beiden Rechtszügen.

Normenkette:

SGB V § 50 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; SGB V § 51 Abs. 1 S. 1; SGB V § 51 Abs. 3 S. 1; SGB VI § 116 Abs. 2; SGB IX § 5 Nr. 1 und Nr. 2;

Tatbestand

Der Kläger begehrt die Gewährung von Krankengeld für die Zeit vom 26.04.2013 bis 09.08.2013.