LSG Berlin-Brandenburg - Beschluss vom 26.09.2016
L 25 AS 1938/16 B ER
Normen:
SGG § 86b Abs. 2; SGB XII § 21 S. 1; SGB XII § 23 Abs. 1 S. 3; SGB XII § 23 Abs. 3 S. 1;
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 30.06.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 8 AS 6301/16

GrundsicherungsleistungenEinstweiliger RechtsschutzLeistungsausschluss für EU-AusländerMaterielles Aufenthaltsrecht

LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 26.09.2016 - Aktenzeichen L 25 AS 1938/16 B ER

DRsp Nr. 2016/16621

Grundsicherungsleistungen Einstweiliger Rechtsschutz Leistungsausschluss für EU-Ausländer Materielles Aufenthaltsrecht

1. Soweit das BSG den Leistungsausschluss in § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II dahingehend auslegt, dass sowohl Unionsbürger mit einem Aufenthaltsrecht zum Zwecke der Arbeitsuche als auch solche ohne materielles Aufenthaltsrecht von einem Leistungsausschluss ausgeschlossen sind, sprechen zwar historische und systematische Erwägungen für diesen angenommenen Erst-Recht-Schluss. 2. Insoweit erscheint es jedoch zweifelhaft, die durch die extensive Auslegung von § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II (für Personen ohne materielles Aufenthaltsrecht) erst geschaffene Problematik einer möglichen Grundrechtsverletzung durch die methodologisch jedenfalls hinterfragenswerte Auslegung des § 23 Abs. 3 Satz 1 im Verhältnis zu § 23 Abs. 1 Satz 3 SGB XII zu beseitigen (so aber die verfassungsrechtliche Rechtfertigung bei BSG, Urteil vom 17. Februar 2016 - B 4 AS 24/14 R; Urteil vom 17. März 2016 - B 4 AS 32/15 R).