BSG - Urteil vom 30.01.2002
B 6 KA 9/01 R
Normen:
AMRL; BMV-Ä § 48 § 49 § 50 ; RVO § 368e S. 2 ; SGB V § 82 Abs. 1 § 12 Abs. 1 § 70 Abs. 1 S. 2 § 106 Abs. 2 S. 1 § 106 Abs. 2 S. 4 § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 6 ;
Vorinstanzen:
LSG Schleswig-Holstein, vom 15.11.2000 - Vorinstanzaktenzeichen L 4 KA 1/00
SG Kiel, vom 15.09.1999 - Vorinstanzaktenzeichen S 14 KA 132/98

Gremien der vertragsärztlichen Wirtschaftlichkeitsprüfung zuständig für Arzneikostenregreß

BSG, Urteil vom 30.01.2002 - Aktenzeichen B 6 KA 9/01 R

DRsp Nr. 2002/11641

Gremien der vertragsärztlichen Wirtschaftlichkeitsprüfung zuständig für Arzneikostenregreß

1. Die Festsetzung von Regressen wegen der Verordnung von Arzneimitteln, für die keine Leistungspflicht der Krankenkasse besteht, obliegt den Gremien der vertragsärztlichen Wirtschaftlichkeitsprüfung. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AMRL; BMV-Ä § 48 § 49 § 50 ; RVO § 368e S. 2 ; SGB V § 82 Abs. 1 § 12 Abs. 1 § 70 Abs. 1 S. 2 § 106 Abs. 2 S. 1 § 106 Abs. 2 S. 4 § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 6 ;

Gründe:

I

Umstritten ist die Rechtmäßigkeit eines Arzneikostenregresses für das Quartal I/1996.

Die zu 1. beigeladene Krankenkasse beantragte im Dezember 1996 die Prüfung der Verordnungsweise des als praktischer Arzt zugelassenen Klägers. Dieser habe drogenabhängige Patienten ohne erkennbares therapeutisches Konzept behandelt und dabei unter Nichtbeachtung zahlreicher Vorschriften der Arzneimittel-Richtlinien (AMR) in großem Umfang Verordnungen vorgenommen, die medizinisch nicht vertretbar seien und teilweise mit dem Betäubungsmittelgesetz nicht in Einklang stünden. Der Prüfungsausschuss setzte einen Schadensersatzbetrag in Höhe von 3.136,42 DM fest. Auf den Widerspruch des Klägers hin wurde der Regressbetrag auf 2.870,19 DM reduziert.