LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 05.04.2022
L 3 U 36/21
Normen:
SGG § 193;
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 16.02.2021 - Vorinstanzaktenzeichen S 68 U 26/18

Feststellung einer Berufskrankheit nach Nr. 2101 der Anlage 1 der BKVIsolierte AnfechtungsklageKeine Verbindung einer Anfechtungsklage mit einer Leistungs- oder VerpflichtungsklageVorrangigkeit der materiell-rechtlichen Erstprüfung und Entscheidung durch den Sozialversicherungsträger

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 05.04.2022 - Aktenzeichen L 3 U 36/21

DRsp Nr. 2022/14997

Feststellung einer Berufskrankheit nach Nr. 2101 der Anlage 1 der BKV Isolierte Anfechtungsklage Keine Verbindung einer Anfechtungsklage mit einer Leistungs- oder Verpflichtungsklage Vorrangigkeit der materiell-rechtlichen Erstprüfung und Entscheidung durch den Sozialversicherungsträger

1. Ein nach § 66 SGB I ergangener Versagungsbescheid kann nur mit der isolierten Anfechtungsklage nach § 54 Abs 1 S 1 SGG angefochten werden (vgl BSG vom 12.10.2018 - B 9 SB 1/17 = SozR 4-1200 § 66 Nr 8, Rn 13 f, 1.7.2009 - B 4 AS 78/08 R = BSGE 104, 26 = SozR 4-1200 § 66 Nr 5, Rn 12, und 17.2.2004 - B 1 KR 4/02 R = SozR 4-1200 § 66 Nr 1, Rn 12; jeweils in juris), denn Gegenstand der Entscheidung im Verwaltungsverfahren, und damit auch nur insoweit zulässiger Streitgegenstand im Gerichtsverfahren, ist die Auseinandersetzung über Rechte und Pflichten der Beteiligten nach §§ 60 bis 62, 65, 66 SGB I im Verwaltungsverfahren. Demzufolge fehlt es auch bei gerichtlicher Aufhebung des Versagensbescheides nach § 66 SGB I nach wie vor an einer materiell-rechtlichen Entscheidung der Verwaltung über die beantragte Leistung bzw Berufskrankheit.