BVerwG - Urteil vom 23.09.1999
5 C 22.99
Normen:
BSHG § 92a Abs. 1 Satz 1 ;
Fundstellen:
DVBl 2000, 1210
DÖV 2000, 775
FEVS 51, 341
NJW 2000, 1208
NVwZ 2000, 574
Vorinstanzen:
OVG Nordrhein-Westfalen, vom 10.03.1998 - Vorinstanzaktenzeichen 8 A 2314/96
VG Arnsberg, vom 04.03.1996 - Vorinstanzaktenzeichen 9 K 7142/94

Ersatz der Kosten der Sozialhilfe bei sozialwidrigem Verhalten; Krankenversicherung, Aufkündigung der - als sozialwidriges Verhalten; Sozialhilfe, Ersatz der Kosten der - bei sozialwidrigem Verhalten; sozialwidrige Herbeiführung von Sozialhilfeleistungen

BVerwG, Urteil vom 23.09.1999 - Aktenzeichen 5 C 22.99

DRsp Nr. 2006/8036

Ersatz der Kosten der Sozialhilfe bei sozialwidrigem Verhalten; Krankenversicherung, Aufkündigung der - als sozialwidriges Verhalten; Sozialhilfe, Ersatz der Kosten der - bei sozialwidrigem Verhalten; sozialwidrige Herbeiführung von Sozialhilfeleistungen

»1. Die Kündigung der Krankenversicherung bei nachfolgendem Bezug von Krankenhilfe gemäß § 37 BSHG stellt grundsätzlich ein sozialwidriges Verhalten i.S. von § 92 a Abs. 1 Satz 1 BSHG dar. 2. Ist der Betroffene nicht mehr in der Lage, die Kosten der Krankenversicherung selbst aufzubringen, so muß er dem Sozialhilfeträger die Entscheidung überlassen, ob dieser die Beiträge zur freiwilligen Krankenversicherung gemäß § 13 Abs. 2 BSHG übernehmen oder erst im Krankheitsfall Krankenhilfe nach § 37 BSHG leisten will.«

Normenkette:

BSHG § 92a Abs. 1 Satz 1 ;

Gründe:

I.

Der im Jahre 1957 geborene Kläger studierte seit dem Wintersemester 1978/79 Elektrotechnik an der Fachhochschule in H. und lebte im Haushalt seiner Mutter, die ein Renteneinkommen in Höhe von rund 1 700 DM bezog.