LSG Hessen - Beschluss vom 05.02.2015
L 6 AS 883/14 B ER
Normen:
AEUV Art. 21 Abs. 1; AsylbLG § 1 Abs. 1 Nr. 5; AufenthG 2004; FreizügG/EU (2004) § 2 Abs. 2 Nr. 1 Alt. 2 und Nr. 1a; FreizügG/EU (2004) § 7 Abs. 1 S. 1; GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 1; Richtlinie 2004/38/EG Art. 14 Abs. 4 Buchst. b; Richtlinie 2004/38/EG Art. 24 Abs. 1; Richtlinie 2004/38/EG Art. 24 Abs. 2; Richtlinie 2004/38/EG Art. 7 Abs. 1 S. 1; SGB II § 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 4 und S. 2 Nr. 2 und S. 2 Nr. 3; SGB II § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2; SGG § 86b Abs. 2 S. 2;
Vorinstanzen:
SG Wiesbaden, vom 01.12.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 3 AS 902/14

Eilverfahren über Grundsicherung für ArbeitsuchendeLeistungsausschluss für EU-AusländerFiktive Prüfung der Gründe des AufenthaltsrechtsReichweite eines Leistungsausschlusses

LSG Hessen, Beschluss vom 05.02.2015 - Aktenzeichen L 6 AS 883/14 B ER

DRsp Nr. 2015/7056

Eilverfahren über Grundsicherung für Arbeitsuchende Leistungsausschluss für EU-Ausländer Fiktive Prüfung der Gründe des Aufenthaltsrechts Reichweite eines Leistungsausschlusses

1. Der Leistungsausschluss des § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II erfordert eine "fiktive Prüfung" des Grundes bzw. der Gründe des Aufenthaltsrechts am Maßstab des Gesetzes über die allgemeine Freizügigkeit von Unionsbürgern (FreizügG/EU) und ggf. des Aufenthaltsgesetzes (AufenthG); bereits das Vorhandensein der Voraussetzungen eines Aufenthaltsrechts aus einem anderen Grund als dem Zweck der Arbeitsuche hindert die von der Rechtsprechung des BSG geforderte positive Feststellung eines Aufenthaltsrechts "allein aus dem Zweck der Arbeitsuche "i.S. von § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II. 2. Es gibt auch nach dem Urteil des Gerichtshofes der Europäischen Union vom 11. November 2014 - Rs. C-333/13 - Dano - keinen methodisch tragfähigen Grund, § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II erweiternd auszulegen oder analog auf die Konstellation anzuwenden, dass der Aufenthalt allein wegen der Freizügigkeitsvermutung legal ist.

I. Die Beschwerde der Antragsteller gegen den Beschluss des Sozialgerichts Wiesbaden vom 1. Dezember 2014 wird zurückgewiesen.

II. Die Kosten des Beschwerdeverfahrens werden nicht erstattet.