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LSG Sachsen - Urteil vom 05.03.2015
7 AS 888/11
Normen:
AlgII-V (2008) § 2 Abs. 3; SGB II (a.F.) § 40 Abs. 1 S. 2 Nr. 1a; SGB I § 42 Abs. 1; SGB III § 328; SGB III § 330; SGB X § 45; SGB X § 48;
Vorinstanzen:
SG Chemnitz, vom 16.08.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 37 AS 1853/10

Bewilligungsbescheid; Durchschnittseinkommen; Ermessensentscheidung; gebundene Entscheidung; Rücknahme; Rückzahlungsvorbehalt; schwankendes Einkommen; Vertrauen; vorläufiger Bescheid; Vorschuss

LSG Sachsen, Urteil vom 05.03.2015 - Aktenzeichen 7 AS 888/11

DRsp Nr. 2015/6788

Bewilligungsbescheid; Durchschnittseinkommen; Ermessensentscheidung; gebundene Entscheidung; Rücknahme; Rückzahlungsvorbehalt; schwankendes Einkommen; Vertrauen; vorläufiger Bescheid; Vorschuss

Liegen die Voraussetzungen des § 45 Abs. 2 Satz 3 SGB X nicht vor und kommt daher § 330 Abs. 2 SGB III trotz § 40 Abs. 1 Satz 2 SGB II nicht zur Anwendung, so kann die Rücknahme einer rechtswidrigen Leistungsbewilligung auch als Ermessensentscheidung erfolgen, wenn und soweit die tatbestandlichen Voraussetzungen des § 45 Abs. 2 Satz 1 SGB X vorliegen. Zu ermitteln ist dann zum einen, ob der Begünstigte tatsächlich auf den Bestand des Verwaltungsaktes vertraut hat (subjektives Element) und zum anderen ob sein Vertrauen in Abwägung mit dem öffentlichen Rücknahmeinteresse schutzwürdig ist (objektives Element).

I. Die Berufung des Beklagten gegen das Urteil des Sozialgerichts Chemnitz vom 16. August 2011 wird zurückgewiesen.

II. Der Beklagte hat den Klägern deren außergerichtliche Kosten auch im Berufungsverfahren zu erstatten.

III. Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

AlgII-V (2008) § 2 Abs. 3; SGB II (a.F.) § 40 Abs. 1 S. 2 Nr. 1a; SGB I § 42 Abs. 1; SGB III § 328; SGB III § 330; SGB X § 45; SGB X § 48;

Tatbestand: