BSG - Urteil vom 23.08.2005
B 4 RA 62/04 R
Normen:
AAÜG § 4 Abs. 4 S. 1 § 4 Abs. 4 S. 2, Anl 1 Nr. 4 ; EinigVtr Anlage II Kap VIII H III Nr. 9 Buchst. b S. 5; SGB VI § 99 Abs. 1 S. 1 § 117 ; SGB X § 44 Abs. 1 § 44 Abs. 2 ;
Fundstellen:
NJ 2006, 144
NZS 2006, 490
Vorinstanzen:
SG Halle (Saale) - S 4 RA 5/02 - 01.11.2004,

Besitzschutzregelung des § 4 Abs. 4 AAÜG

BSG, Urteil vom 23.08.2005 - Aktenzeichen B 4 RA 62/04 R

DRsp Nr. 2005/21047

Besitzschutzregelung des § 4 Abs. 4 AAÜG

1. Die Zweckbestimmung von EinigVtr Anlage II Kap VIII H III Nr. 9 Buchst. b S. 5 liegt darin, die früher Zusatz- oder Sonderversorgungsberechtigten des Beitrittsgebiets, die im Zeitpunkt der Wiedervereinigung aus bundesrechtlicher Sicht nur eine Versorgungsanwartschaft hatten, den bereits damals Leistungsberechtigten gleichzustellen, falls ein Versorgungsfall fiktiv bis zum Ablauf des 30.6.1995 eintreten würde. 2. Im Rahmen von § 4 Abs. 4 AAÜG ist als Anwendungsvoraussetzung stets vorab zu prüfen, ob nach den leistungsrechtlichen Bestimmungen des Versorgungssystems der Versorgungsfall bis zum Ablauf des 30.6.1995 eingetreten wäre. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AAÜG § 4 Abs. 4 S. 1 § 4 Abs. 4 S. 2, Anl 1 Nr. 4 ; EinigVtr Anlage II Kap VIII H III Nr. 9 Buchst. b S. 5; SGB VI § 99 Abs. 1 S. 1 § 117 ; SGB X § 44 Abs. 1 § 44 Abs. 2 ;

Gründe:

I

Der am 14. Juni 1930 geborene Kläger begehrt die Rücknahme der bisherigen bestandskräftigen Rentenhöchstwertfestsetzung und die Neufeststellung eines höheren Werts seines Rechts auf Regelaltersrente (RAR) ab dem 1. Mai 1999 unter Zugrundelegung eines durch den Einigungsvertrag (EV) besitzgeschützten Zahlbetrages oder eines "weiterzuzahlenden Betrages" nach § 4 Abs 4 Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetz (AAÜG).