LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 16.03.2016
L 9 KR 404/14
Normen:
GG Art. 3; SGB XI § 57 Abs. 4 S. 1; SGB V § 224 Abs. 1; SGB V § 240 Abs. 1; SGB V § 240 Abs. 2 S. 1; SGB V § 240 Abs. 4; SGB V § 44 Abs. 2 S. 1 Nr. 2;
Vorinstanzen:
SG Neuruppin, vom 19.09.2014 - Vorinstanzaktenzeichen S 9 KR 264/11

Beitragsbemessung freiwillig Versicherter in der gesetzlichen Krankenversicherung beim Bezug von Krankengeld

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 16.03.2016 - Aktenzeichen L 9 KR 404/14

DRsp Nr. 2016/10118

Beitragsbemessung freiwillig Versicherter in der gesetzlichen Krankenversicherung beim Bezug von Krankengeld

§ 8 Abs. 3 S. 1 Halbs. 2 der Beitragsverfahrensgrundsätze Selbstzahler verstößt nicht gegen höherrangiges Recht.

Die von § 224 Abs. 1 SGB V vermittelte Beitragsfreiheit ist auch dann allein auf das Krankengeld beschränkt, wenn die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit kraft Gesetzes in einer Mindesthöhe fingiert wird. Durch den Bezug des Krankengeldes, das die gesetzlich fingierten Einnahmen weder mindert noch entfallen lässt, bleibt daher die Verpflichtung aus § 240 Abs. 4 S. 1 SGB V, Beiträge nach dem Mindesteinkommen zu entrichten, unberührt.

Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Sozialgerichts Neuruppin vom 19. September 2014 aufgehoben und die Klage abgewiesen.

Außergerichtliche Kosten sind nicht zu erstatten.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

GG Art. 3; SGB XI § 57 Abs. 4 S. 1; SGB V § 224 Abs. 1; SGB V § 240 Abs. 1; SGB V § 240 Abs. 2 S. 1; SGB V § 240 Abs. 4; SGB V § 44 Abs. 2 S. 1 Nr. 2;

Tatbestand:

Die Beteiligten streiten um die Höhe der von der Klägerin während des Krankengeldbezugs zu tragenden Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und zur sozialen Pflegeversicherung (SPV).