BAG - Urteil vom 01.06.2011
7 AZR 827/09
Normen:
WissZeitVG § 1 Abs. 1 S. 1, 5; WissZeitVG § 2 Abs. 2 S. 1, 2; WissZeitVG § 2 Abs. 4 S. 1; WissZeitVG § 3; WissZeitVG § 6; TzBfG § 14 Abs. 1 S. 1, 2; TzBfG § 14 Abs. 2 S. 1; TzBfG § 17 S. 1; GG Art. 5 Abs. 3; GG Art. 12 Abs. 1; GG Art. 74 Abs. 1 Nr. 12; HRG § 42; HRG (in der vom 4. September bis 30. Dezember 2004 geltenden Fassung) § 57b Abs. 2 Nr. 1; HRG (in der bis 17. April 2007 geltenden Fassung) § 57b Abs. 1 S. 1, 2; HRG (in der bis 17. April 2007 geltenden Fassung) § 57b Abs. 3; Viertes Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes (4. HRGÄndG vom 20. August 1998); Fünftes Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes und anderer Vorschriften (5. HRGÄndG vom 16. Februar 2002); Gesetz zur Änderung dienst- und arbeitsrechtlicher Vorschriften im Hochschulbereich (HdaVÄndG vom 27. Dezember 2004); KSchG § 7 Hs. 1; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 559 Abs. 2; ZPO § 561; ZPO § 562 Abs. 1; ZPO § 563 Abs. 3;
Fundstellen:
BAGE 138, 91
MDR 2012, 354
NZA 2011, 1280
NZA-RR 2012, 10 Anm. Müller
NZA-RR 2012, 10
Vorinstanzen:
LAG Baden-Württemberg, vom 16.07.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 10 Sa 2/09
ArbG Freiburg, vom 09.12.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 379/08

Befristungsrecht - Persönlicher Geltungsbereich des WissZeitVG; Begriff des wissenschaftlichen Personals nach § 1 Abs. 1 Satz 1 WissZeitVG

BAG, Urteil vom 01.06.2011 - Aktenzeichen 7 AZR 827/09

DRsp Nr. 2011/17295

Befristungsrecht - Persönlicher Geltungsbereich des WissZeitVG; Begriff des "wissenschaftlichen Personals" nach § 1 Abs. 1 Satz 1 WissZeitVG

1. Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz bestimmt seinen persönlichen Geltungsbereich eigenständig. 2. Zum "wissenschaftlichen Personal" nach § 1 Abs. 1 Satz 1 WissZeitVG gehört derjenige Arbeitnehmer, der wissenschaftliche Dienstleistungen zu erbringen hat. Orientierungssätze: 1. Nach § 1 Abs. 1 Satz 1 WissZeitVG gelten die §§ 2 und 3 WissZeitVG für den Abschluss von Arbeitsverträgen für eine bestimmte Zeit (befristete Arbeitsverträge) mit wissenschaftlichem und künstlerischem Personal mit Ausnahme der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer an Einrichtungen des Bildungswesens, die nach Landesrecht staatliche Hochschulen sind. 2. Bei dem Begriff des "wissenschaftlichen und künstlerischen Personals" nach § 1 Abs. 1 Satz 1 WissZeitVG kommt es nicht auf Begriffsbezeichnungen oder Zuordnungsdefinitionen nach den landeshochschulrechtlichen Regelungen an. Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz bestimmt seinen persönlichen Geltungsbereich eigenständig. Dies ergibt eine am Wortlaut und an der Systematik sowie am Sinn und Zweck orientierte Auslegung des § 1 Abs. 1 Satz 1 WissZeitVG, die der Entstehungsgeschichte der Vorschrift nicht entgegensteht.