BSG - Urteil vom 20.02.1991
11 RAr 109/89
Normen:
AFG § 134 Abs. 1 S. 1 Nr. 3, § 134 Abs. 1 Nr. 3, § 137, § 138 Abs. 3 Nr. 6 ; AlhiV § 6 Abs. 1, § 6 Abs. 3 S. 2 Nr. 3, § 11 Nr. 4 ; BGB § 843, § 847 ;
Fundstellen:
BSGE 68, 148
SozR 3-4100 § 138 Nr. 5

Bedürftigkeit iS der Arbeitslosenhilfe bei Kapitalentschädigung wegen einer Körperverletzung

BSG, Urteil vom 20.02.1991 - Aktenzeichen 11 RAr 109/89

DRsp Nr. 1998/7645

Bedürftigkeit iS der Arbeitslosenhilfe bei Kapitalentschädigung wegen einer Körperverletzung

1. § 11 Nr 4 AlhiV ist auf eine Schadensersatzrente iS des § 843 BGB entsprechend anzuwenden, und gilt darüber hinaus auch für die Verzinsung der anstelle einer solchen Rente gewährten Kapitalabfindung. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AFG § 134 Abs. 1 S. 1 Nr. 3, § 134 Abs. 1 Nr. 3, § 137, § 138 Abs. 3 Nr. 6 ; AlhiV § 6 Abs. 1, § 6 Abs. 3 S. 2 Nr. 3, § 11 Nr. 4 ; BGB § 843, § 847 ;

Gründe:

I

Streitig ist, ob die beklagte Bundesanstalt für Arbeit (BA) nach § 48 des Zehnten Buches Sozialgesetzbuch (SGB X) die Bewilligung von Arbeitslosenhilfe (Alhi) rückwirkend aufheben, die erbrachte Alhi in Höhe von 2.244,24 DM zurückfordern und Alhi über den 30. März 1985 hinaus nach dem Arbeitsförderungsgesetz (AFG) versagen durfte.

Die 1958 geborene Klägerin ist infolge eines 1978 in Jugoslawien erlittenen Verkehrsunfalles querschnittsgelähmt. Von Oktober 1980 bis Juni 1982 wurde sie im Rahmen einer berufsfördernden Maßnahme zum Industriekaufmann umgeschult. Die BA bewilligte ihr nach Übergangsgeld und Arbeitslosengeld Alhi, zuletzt mit Bescheid vom 13. Juni 1984 für die Zeit ab 5. Juni 1984, die sie bis zum 30. März 1985 bezog.