LSG Baden-Württemberg - Urteil vom 02.09.2011
L 4 KR 1931/10
Normen:
GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 2; GG Art. 20 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1; SGB V § 13 Abs. 3 S. 1; SGB V § 140a Abs. 1 S. 1; SGB V § 140a Abs. 1 S. 5; SGB V § 140b Abs. 1; SGB V § 140b Abs. 3 S. 1; SGB V § 140b Abs. 3 S. 4; SGB V § 140b Abs. 4; SGB V § 2 Abs. 2 S. 1; SGB V § 27 Abs. 1 S. 1; SGB V § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 3; SGB V § 31 Abs. 1 S. 1; SGB V § 34 Abs. 1 S. 1; SGB V § 34 Abs. 1 S. 2; SGB V § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 6;
Vorinstanzen:
SG Konstanz, vom 10.03.2010 - Vorinstanzaktenzeichen S 2 KR 1166/09

Anspruch auf Versorgung mit nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in der gesetzlichen Krankenversicherung im Rahmen eines Vertrages zur integrierten Versorgung; Verfassungs- und Europarechtskonformität des Ausschlusses

LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 02.09.2011 - Aktenzeichen L 4 KR 1931/10

DRsp Nr. 2011/18478

Anspruch auf Versorgung mit nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in der gesetzlichen Krankenversicherung im Rahmen eines Vertrages zur integrierten Versorgung; Verfassungs- und Europarechtskonformität des Ausschlusses

1. Der Versicherte hat auch dann keinen Anspruch auf die Versorgung mit nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln (hier: Phlogenzym), wenn er in eine Versorgung nach dem "Vertrag zur Durchführung integrierter Versorgung nach §§ 140aff SGB V mit Anthroposophischer Medizin zwischen der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland eV (GÄAD) (...), dem Berufsverband Heileurythmie eV (BVHE) (...), dem Berufsverband für Anthroposophische Kunsttherapie eV (BVAKT) (...) und dem Berufsverband Rhythmische Massage eV (BVRM) (...) sowie den gesetzlich beigetretenen Krankenkassen" eingewilligt hat. 2. Es bleibt unentschieden, ob es sich bei diesem Vertrag überhaupt um einen wirksamen Vertrag der integrierten Versorgung handelt. 3. Der seit 1.1.2004 geltende Ausschluss nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung verstößt weder gegen das Grundgesetz noch gegen Europarecht. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Die Berufung der Klägerin gegen den Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Konstanz vom 10. März 2010 wird zurückgewiesen.