SG Köln, vom 18.06.2018 - Vorinstanzaktenzeichen S 17 KR 893/18
Anspruch auf Versorgung mit Cannabis nach vertragsärztlicher Verordnung in der gesetzlichen KrankenversicherungNichtanwendbarkeit von Standardtherapien nach der begründeten Einschätzung des behandelnden Vertragsarztes
LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 30.01.2019 - Aktenzeichen L 11 KR 442/18 B ER
DRsp Nr. 2019/3481
Anspruch auf Versorgung mit Cannabis nach vertragsärztlicher Verordnung in der gesetzlichen KrankenversicherungNichtanwendbarkeit von Standardtherapien nach der begründeten Einschätzung des behandelnden Vertragsarztes
Es ist auch dann von fehlenden Behandlungsalternativen im Sinne von § 31 Abs. 6 S. 1 SGB V auszugehen, wenn im konkreten Fall zwar abstrakt noch andere dem medizinischen Standard entsprechende Leistungen in Erwägung gezogen werden können, der behandelnde Vertragsarzt im konkreten Fall aber zu der begründeten Einschätzung kommt, dass diese anderen Maßnahmen unter Abwägung der zu erwartenden Nebenwirkungen und unter Berücksichtigung des Krankheitszustandes des Versicherten nicht zur Anwendung kommen können. Erforderlich ist insoweit eine Beurteilung des behandelnden Arztes unter Auseinandersetzung mit den individuellen Verhältnissen des Versicherten unter Abwägung der bisherigen Therapieversuche, konkret zu erwartenden Nebenwirkungen der Standardtherapie und Nebenwirkungen der Cannabinoidtherapie.
Tenor
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