LSG Baden-Württemberg - Beschluss vom 09.06.2011
L 13 AS 120/11 B
Normen:
SGG § 73 Abs. 2 S. 1; SGG § 73 Abs. 6 S. 5; SGG § 73a Abs. 1 S. 1; ZPO § 120 Abs. 4 S. 2; ZPO § 124 Nr. 2 Alt. 2;
Fundstellen:
NZS 2011, 880
Vorinstanzen:
SG Freiburg, vom 20.12.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 2 AS 3334/08

Anspruch auf Prozesskostenhilfe im sozialgerichtlichen Verfahren; Voraussetzungen des Überprüfungsverfahrens nach § 120 Abs. 4 S. 2 ZPO

LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 09.06.2011 - Aktenzeichen L 13 AS 120/11 B

DRsp Nr. 2011/12459

Anspruch auf Prozesskostenhilfe im sozialgerichtlichen Verfahren; Voraussetzungen des Überprüfungsverfahrens nach § 120 Abs. 4 S. 2 ZPO

Die Einleitung eines Überprüfungsverfahrens durch das SG nach § 120 Abs. 4 ZPO setzt regelmäßig voraus, dass konkrete Anhaltspunkte für eine wesentliche Änderung der persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse bekannt geworden sind, was regelmäßig im Verfahrensverlauf oder im Rahmen eines Folgeverfahrens geschehen kann. Ohne konkrete Anhaltspunkte für wesentliche Änderungen und damit ohne konkreten Anlass ist das Gericht nicht berechtigt, ein Überprüfungsverfahren einzuleiten. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Der Beschluss des Sozialgerichts Freiburg vom 20. Dezember 2010 wird aufgehoben.

Außergerichtliche Kosten des Beschwerdeverfahrens sind nicht zu erstatten.

Normenkette:

SGG § 73 Abs. 2 S. 1; SGG § 73 Abs. 6 S. 5; SGG § 73a Abs. 1 S. 1; ZPO § 120 Abs. 4 S. 2; ZPO § 124 Nr. 2 Alt. 2;

Gründe:

I. Die Beschwerdeführer wenden sich gegen den Beschluss des Sozialgerichts Freiburg (SG) vom 20. Dezember 2010, mit dem das SG den Prozesskostenhilfe (PKH) bewilligenden Beschluss vom 1. September 2008 aufgehoben hat.