LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 24.03.2011
L 5 AS 1547/09
Normen:
SGB II § 11; SGB II § 22; SGB II § 30; SGB II § 40; SGB II § 9; SGB X § 45; SGB X § 48;
Fundstellen:
NZS 2011, 520
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 10.07.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 82 AS 19541/08

Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II; Beginn der Jahresfrist eines Aufhebungs- und Erstattungsbescheides; Anwendbarkeit der Rundungsvorschrift des § 41 Abs. 2 SGB II

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 24.03.2011 - Aktenzeichen L 5 AS 1547/09

DRsp Nr. 2011/6341

Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II; Beginn der Jahresfrist eines Aufhebungs- und Erstattungsbescheides; Anwendbarkeit der Rundungsvorschrift des § 41 Abs. 2 SGB II

Die Jahresfrist aus § 48 Abs. 4 SGB X in Verbindung mit § 45 Abs. 4 Satz 2 SGB X beginnt erst zu laufen, wenn die Aufhebung keine weite-ren Ermittlungen mehr erfordert. Erst dann darf der Leistungsempfän-ger davon ausgehen, dass die Behörde den rechtsfehlerhaften Be-scheid innerhalb eines Jahres nicht mehr revidiert. Das ist regelmäßig erst nach der gemäß § 24 SGB X durchgeführten Anhörung des Betrof-fenen der Fall (Bundessozialgericht, Urteil vom 27. Juli 2000, B 7 AL 88/99 R; Urteil vom 28. November 1996, 7 RAr 56/96; Urteil vom 8. Februar 1996, 13 RJ 35/94; Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 18. Juli 2006, 1 C 15/05; Urteil vom 20. September 2001, 7 C 6/01). Auf Zwischenberechnungen sind die allgemeinen Grundsätze aus § 338 SGB III anzuwenden (Bundessozialgericht, Urteil vom 19. März 2008, B 11b AS 23/06 R). Die Rundungsvorschrift des § 41 Abs. 2 SGB II findet keine Anwen-dung, wenn es um Leistungen für Unterkunft und Heizung geht, für die gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 SGB II die tatsächlichen Aufwendungen maßgeblich sind.