LSG Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 10.02.2022
L 9 SO 333/19
Normen:
SGB XII § 24 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 1 -3; SGB XII § 24 Abs. 2; SGB XII § 24 Abs. 3; SGB X § 44 Abs. 1 S. 1; SGB X § 45; SGB X § 48 Abs. 1 S. 1; GG Art. 6; EFA Art. 1; EFA Art. 6; EFA Art. 7; EFA Art. 7b;
Vorinstanzen:
SG Köln, vom 14.06.2019 - Vorinstanzaktenzeichen S 29 SO 236/17

Anspruch auf Leistungen der Sozialhilfe für Deutsche im Ausland nach dem SGB XIIAnforderungen an die Erwartbarkeit von Leistungen des Aufenthaltslandes

LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 10.02.2022 - Aktenzeichen L 9 SO 333/19

DRsp Nr. 2022/16155

Anspruch auf Leistungen der Sozialhilfe für Deutsche im Ausland nach dem SGB XII Anforderungen an die Erwartbarkeit von Leistungen des Aufenthaltslandes

1. Für die Beurteilung, ob Leistungen im Sinne von § 24 Abs. 2 SGB XII zu erwarten sind, bedarf es einer gerichtlich überprüfbaren Prognoseentscheidung des Trägers der Sozialhilfe – hier im Falle eines bejahten Anspruchs auf spanische Sozialhilfe nach einem fünfjährigen dauerhaften Aufenthalt. 2. Bei einer rechts- oder vertragswidrigen Weigerung des Aufenthaltslandes, Fürsorgeleistungen zu erbringen, greift der Anspruchsausschluss nicht ein. 3. Hat der Betroffene Sozialhilfeleistungen im Ausland schon nicht beantragt, obwohl ein Anspruch hierauf besteht, so sind Leistungen nach § 24 Abs. 2 SGB XII hingegen nicht zu erbringen.

Tenor

Die Berufung der Kläger gegen das Urteil des Sozialgerichts Köln vom 14.06.2019 wird zurückgewiesen.

Außergerichtliche Kosten sind auch im Berufungsverfahren nicht zu erstatten.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB XII § 24 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 1 -3; SGB XII § 24 Abs. 2; SGB XII § 24 Abs. 3; SGB X § 44 Abs. 1 S. 1; SGB X § 45; SGB X § 48 Abs. 1 S. 1; GG Art. 6; EFA Art. 1; EFA Art. 6; EFA Art. 7; EFA Art. 7b;

Tatbestand