BSG - Urteil vom 25.08.2011
B 8 SO 19/10 R
Normen:
SGB II § 12 Abs. 1; SGB II § 12 Abs. 2 Nr. 3; SGB II § 12 Abs. 3 S. 1 Nr. 6; SGB II § 12; SGB II § 41 Abs. 1 S. 4; SGB VI § 43 Abs. 2 S. 2; SGB VI § 43; SGB XII § 103 Abs. 1; SGB XII § 103; SGB XII § 19 Abs. 2; SGB XII § 19; SGB XII § 26 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; SGB XII § 26; SGB XII § 41 Abs. 3; SGB XII § 41 Abs. 4; SGB XII § 41; SGB XII § 44 Abs. 1 S. 1; SGB XII § 44 Abs. 1 S. 2; SGB XII § 44; SGB XII § 45 Abs. 1 S. 1; SGB XII § 45 Abs. 1 S. 2; SGB XII § 45 Abs. 1 S. 3 Nr. 1; SGB XII § 45; SGB XII § 82 Abs. 1; SGB XII § 90 Abs. 1; SGB XII § 90 Abs. 2 Nr. 1; SGB XII § 90 Abs. 2 Nr. 2; SGB XII § 90 Abs. 2 Nr. 9; SGB XII § 90 Abs. 3; SGB XII § 91; VVG (2008) § 165;
Vorinstanzen:
SG Fulda, vom 04.09.2006 - Vorinstanzaktenzeichen S 7 SO 1/06
LSG Hessen, vom 21.05.2010 - Vorinstanzaktenzeichen L 7 SO 78/06

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII; Verwertbarkeit einer Kapitallebensversicherung mit Verwertungsausschluss

BSG, Urteil vom 25.08.2011 - Aktenzeichen B 8 SO 19/10 R

DRsp Nr. 2011/22156

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII; Verwertbarkeit einer Kapitallebensversicherung mit Verwertungsausschluss

1. Nach § 90 Abs. 1 SGB XII ist das gesamte verwertbare Vermögen einzusetzen. Vermögen sind alle beweglichen und unbeweglichen Güter und Rechte in Geld oder Geldeswert; umfasst werden auch Forderungen bzw. Ansprüche gegen Dritte, soweit sie nicht normativ dem Einkommen zuzurechnen sind. Vermögen in diesem Sinne ist ein Hauptleistungsanspruch des Hilfebedürftigen gegen ein Versicherungsunternehmen aus einer Kapitallebensversicherung zum Zeitpunkt ihres Ablaufs sowie alle aus dieser vertraglichen Beziehung resultierenden Rückabwicklungsansprüche nach Auflösung dieses Vertrages, etwa durch eine Kündigung. 2. Zur Beurteilung der Verwertbarkeit von Vermögen muss der Vermögensinhaber über das Vermögen verfügen dürfen, aber auch verfügen können. Beide Aspekte verlangen darüber hinaus eine Berücksichtigung der zeitlichen Dimension, innerhalb der das Vermögen voraussichtlich verwertet werden kann. Kann der Vermögensinhaber das Vermögen nicht in angemessener Zeit verwerten, verfügt er nicht über bereite Mittel. Vermögen ist auch dann verwertbar, wenn seine Gegenstände verbraucht, übertragen und belastet werden können.