LSG Hamburg - Urteil vom 29.04.2021
L 4 AS 272/18
Normen:
SGB II § 7 Abs. 3 Nr. 3 Buchst. c); SGB II § 7 Abs. 3a Nr. 1 und Nr. 4; SGB II § 9 Abs. 2; SGB II a.F. § 40 Abs. 1 S. 1; SGB II § 60 Abs. 4 S. 1 Nr. 1; SGB X § 20; SGB X § 24 Abs. 2; SGB X § 45 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Hamburg, vom 30.08.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 19 AS 1368/16

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB IIRechtmäßigkeit der Rücknahme eines vorläufigen BewilligungsbescheidesAnforderungen an die Ermittlungspflichten des Grundsicherungsträgers

LSG Hamburg, Urteil vom 29.04.2021 - Aktenzeichen L 4 AS 272/18

DRsp Nr. 2022/11965

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB II Rechtmäßigkeit der Rücknahme eines vorläufigen Bewilligungsbescheides Anforderungen an die Ermittlungspflichten des Grundsicherungsträgers

Der Grundsicherungsträger trägt die objektive Beweislast für eine belastende Rücknahmeentscheidung und ist verpflichtet, das Vorliegen der Tatbestandsvoraussetzungen zu ermitteln und festzustellen – hier im Falle der Klärung des Vorliegens von Hilfebedürftigkeit in einer vom Grundsicherungsträger angenommenen Bedarfsgemeinschaft.

Tenor

Auf die Berufung des Klägers werden der Gerichtsbescheid vom 30. August 2018 sowie der Aufhebungsbescheid vom 3. September 2015 in Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 8. März 2016 aufgehoben.

Der Beklagte hat die notwendigen außergerichtlichen Kosten des Klägers zu erstatten.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB II § 7 Abs. 3 Nr. 3 Buchst. c); SGB II § 7 Abs. 3a Nr. 1 und Nr. 4; SGB II § 9 Abs. 2; SGB II a.F. § 40 Abs. 1 S. 1; SGB II § 60 Abs. 4 S. 1 Nr. 1; SGB X § 20; SGB X § 24 Abs. 2; SGB X § 45 Abs. 1;

Tatbestand

Der Kläger wendet sich gegen die Aufhebung der ihm gewährten Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) für die Zeit vom 1. September 2015 bis zum 30. November 2015.