BSG - Urteil vom 08.02.2017
B 14 AS 22/16 R
Normen:
GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 1; SGB II § 11 Abs. 1 S. 1; SGB II § 11 Abs. 2 S. 1 Nr. 7; SGB II § 2 Abs. 2; SGB II § 40 Abs. 2 Nr. 1; SGB II § 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 3; SGB II § 9 Abs. 1; SGB II § 9 Abs. 2; SGB III § 328 Abs. 3;
Fundstellen:
NJW 2017, 2493
Vorinstanzen:
LSG Nordrhein-Westfalen, vom 19.03.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 6 AS 974/14
SG Köln, vom 13.03.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 25 AS 4105/12

Anspruch auf Grundsicherung für ArbeitsuchendeBerücksichtigung titulierter Unterhaltsaufwendungen als Einkommen

BSG, Urteil vom 08.02.2017 - Aktenzeichen B 14 AS 22/16 R

DRsp Nr. 2017/7208

Anspruch auf Grundsicherung für Arbeitsuchende Berücksichtigung titulierter Unterhaltsaufwendungen als Einkommen

Von dem nach § 11 Abs. 1 S. 1 SGB II zu berücksichtigenden Einkommen sind ua. abzusetzen "Aufwendungen zur Erfüllung gesetzlicher Unterhaltsverpflichtungen bis zu dem in einem Unterhaltstitel oder in einer notariell beurkundeten Unterhaltsvereinbarung festgelegten Betrag". Das schließt die Absetzbarkeit von Aufwendungen auf nicht titulierte Unterhaltsforderungen schon dem Wortlaut nach aus. Absetzbar sind unterhaltsbezogene Aufwendungen hiernach nur, soweit sie 1. tatsächlich erbracht worden sind, 2. auf gesetzlicher Verpflichtung beruhen und 3. die Unterhaltsverpflichtung tituliert ist.

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen vom 19. März 2015 wird zurückgewiesen.

Kosten sind für das Revisionsverfahren nicht zu erstatten.

Normenkette:

GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 1; SGB II § 11 Abs. 1 S. 1; SGB II § 11 Abs. 2 S. 1 Nr. 7; SGB II § 2 Abs. 2; SGB II § 40 Abs. 2 Nr. 1; SGB II § 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 3; SGB II § 9 Abs. 1; SGB II § 9 Abs. 2; SGB III § 328 Abs. 3;

Gründe:

I

Im Streit steht die Höhe der abschließend festzustellenden Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II unter Berücksichtigung nicht titulierter Unterhaltsaufwendungen für die Zeit vom 1.2. bis zum 31.7.2010.