BSG - Urteil vom 06.08.2014
B 11 AL 16/13 R
Normen:
SGB III § 158 Abs. 1 S. 3; SGB III § 159 Abs. 1 S. 2 Nr. 1; SGB IX § 2 Abs. 3; SGB IX § 68 Abs. 2; SGB IX § 69; SGB IX § 73 Abs. 1; SGB IX § 81 Abs. 4 S. 1 Nr. 5; SGG § 163; SGG § 170; SGG § 54; SGG § 56;
Fundstellen:
AuR 2014, 397
BSGE 116, 272
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg, vom 09.08.2013 - Vorinstanzaktenzeichen L 12 AL 238/12
SG Reutlingen, vom 16.12.2011 - Vorinstanzaktenzeichen S 8 AL 1740/11

Anspruch auf Gleichstellung mit einem schwerbehinderten Menschen im Schwerbehindertenrecht; Vorliegen einer konkreten Arbeitsplatzgefährdung

BSG, Urteil vom 06.08.2014 - Aktenzeichen B 11 AL 16/13 R

DRsp Nr. 2014/14803

Anspruch auf Gleichstellung mit einem schwerbehinderten Menschen im Schwerbehindertenrecht; Vorliegen einer konkreten Arbeitsplatzgefährdung

1. Die Voraussetzungen der Gleichstellung mit einem schwerbehinderten Menschen sind bezogen auf die konkreten Anforderungen am Arbeitsplatz und die konkreten Einschränkungen des behinderten Menschen zu prüfen. 2. Zwischen der Behinderung und der Erforderlichkeit der Gleichstellung muss ein Ursachenzusammenhang bestehen, der nach der Theorie der wesentlichen Bedingung zu prüfen ist; dieser ist nicht erst dann zu bejahen, wenn eine Kündigung bereits konkret droht oder gar ausgesprochen worden ist.

Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg vom 9. August 2013 wird zurückgewiesen.

Die Beklagte hat dem Kläger auch die Kosten des Revisionsverfahrens zu erstatten.

Normenkette:

SGB III § 158 Abs. 1 S. 3; SGB III § 159 Abs. 1 S. 2 Nr. 1; SGB IX § 2 Abs. 3; SGB IX § 68 Abs. 2; SGB IX § 69; SGB IX § 73 Abs. 1; SGB IX § 81 Abs. 4 S. 1 Nr. 5; SGG § 163; SGG § 170; SGG § 54; SGG § 56;

Gründe:

I

Streitig ist, ob der Kläger gemäß § 2 Abs 3 Neuntes Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) mit einem schwerbehinderten Menschen gleichzustellen ist.