BSG - Urteil vom 24.07.2002
B 9 VG 5/01 R
Normen:
BVG § 30 Abs. 2 § 31 Abs. 3 § 84a ; EinigVtr Anlage I Kap VIII K III Nr. 18 Buchst. c, Anlage I Kap VIII K III Nr. 18 Buchst. d; GG Art. 3 Abs. 1 ; OEG § 1 § 10 S. 1 § 10 S. 2 § 10a Abs. 1 Nr. 1 ;
Fundstellen:
NJ 2003, 166
Vorinstanzen:
LSG Chemnitz, vom 26.04.2001 - Vorinstanzaktenzeichen L 1 VG 1/00
SG Chemnitz, vom 25.05.2000 - Vorinstanzaktenzeichen S 5 VG 6/97

Anspruch auf Gewaltopferentschädigung für vor dem 3.10.1990 im Beitrittsgebiet geschädigte Personen

BSG, Urteil vom 24.07.2002 - Aktenzeichen B 9 VG 5/01 R

DRsp Nr. 2002/14656

Anspruch auf Gewaltopferentschädigung für vor dem 3.10.1990 im Beitrittsgebiet geschädigte Personen

1. Es ist nicht verfassungswidrig, dass vor dem 3.10.1990 im Beitrittsgebiet geschädigte Personen nur dann Ansprüche nach dem OEG haben können, wenn sie wegen dieser Gewalttat schwerbeschädigt sind, dh eine Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) um mindestens 50 vH aufweisen. [Nicht amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

BVG § 30 Abs. 2 § 31 Abs. 3 § 84a ; EinigVtr Anlage I Kap VIII K III Nr. 18 Buchst. c, Anlage I Kap VIII K III Nr. 18 Buchst. d; GG Art. 3 Abs. 1 ; OEG § 1 § 10 S. 1 § 10 S. 2 § 10a Abs. 1 Nr. 1 ;

Gründe:

Die Beteiligten streiten darüber, ob der Kläger Entschädigung nach dem Gesetz über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten (Opferentschädigungsgesetz - OEG) beanspruchen kann.

Der 1970 geborene Kläger erlitt 1985 im Beitrittsgebiet, als er mit seinem Moped an zwei Mitarbeitern einer "LPG" vorbeifuhr und auf deren Zuruf nicht anhielt, durch den Wurf einer Wasserpumpenzange an seinen Kopf einen offenen Schädeldachbruch. 1988 wurde von der Kreisstelle für ärztliches Begutachtungswesen Zwickau-Land bei ihm ein "Gesamt-Körperschaden" von 40 % festgestellt.