BSG - Urteil vom 28.09.2011
B 5 R 18/11 R
Normen:
GG; SGB VI Anl. 23; SGB VI § 264c; SGB VI § 43; SGB VI § 59; SGB VI § 63 Abs. 5; SGB VI § 77 Abs. 1; SGB VI § 77 Abs. 2 S. 1 Nr. 3; SGB VI § 77 Abs. 2 S. 2; SGB VI § 77 Abs. 2 S. 3; SGB VI § 77 Abs. 2; SGB VI § 77 Abs. 3;
Vorinstanzen:
SG Aachen, vom 16.11.2006 - Vorinstanzaktenzeichen S 6 (14) R 8/05
LSG Nordrhein-Westfalen, vom 09.05.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 8 R 353/06

Anspruch auf Erwerbsminderungsrente; Verfassungsmäßigkeit der Berechnung der Rente für Bezugszeiten vor Vollendung des 60. Lebensjahres mit einem verminderten Zugangsfaktor

BSG, Urteil vom 28.09.2011 - Aktenzeichen B 5 R 18/11 R

DRsp Nr. 2011/21140

Anspruch auf Erwerbsminderungsrente; Verfassungsmäßigkeit der Berechnung der Rente für Bezugszeiten vor Vollendung des 60. Lebensjahres mit einem verminderten Zugangsfaktor

Nach Wortlaut und systematischer Stellung des § 77 SGB VI wie auch Sinn und Zweck, systematischem Gesamtzusammenhang und Entstehungsgeschichte der Norm ist der Zugangsfaktor bei Inanspruchnahme von Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit vor Vollendung des 60. Lebensjahres um maximal 0,108 zu mindern und somit auf mindestens 0,892 festzulegen. Diese Kürzung des Zugangsfaktors ist verfassungsgemäß. [Nicht amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Auf die Revision der Beklagten wird das Urteil des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen vom 9. Mai 2007 aufgehoben und die Berufung des Klägers gegen den Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Aachen vom 16. November 2006 zurückgewiesen.

Die Beteiligten haben einander keine Kosten zu erstatten.

Normenkette:

GG; SGB VI Anl. 23; SGB VI § 264c; SGB VI § 43; SGB VI § 59; SGB VI § 63 Abs. 5; SGB VI § 77 Abs. 1; SGB VI § 77 Abs. 2 S. 1 Nr. 3; SGB VI § 77 Abs. 2 S. 2; SGB VI § 77 Abs. 2 S. 3; SGB VI § 77 Abs. 2; SGB VI § 77 Abs. 3;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten darüber, ob die dem Kläger bewilligte Rente wegen Erwerbsminderung mit dem ungeminderten Zugangsfaktor von 1,0 oder mit einem Zugangsfaktor von 0,967 zu berechnen ist.