LSG Sachsen-Anhalt - Urteil vom 21.09.2021
L 2 AL 36/18
Normen:
SGB III § 136; SGB III § 137 Abs. 1; SGB III § 137 Abs. 3; SGB III a.F. § 142 Abs. 1; SGB III a.F. § 142 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 und S. 2; SGB III a.F. § 143 Abs. 1; SGB III a.F. § 143 Abs. 2;
Vorinstanzen:
SG Halle, vom 08.11.2018 - Vorinstanzaktenzeichen S 3 AL 67/16

Anspruch auf ArbeitslosengeldAnforderungen an die Erfüllung der sogenannten kurzen Anwartschaftszeit gemäß § 142 Abs. 2 SGB III a.F. im Sinne einer Prognoseentscheidung für den Set-Aufnahmeleiter einer Filmproduktion

LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 21.09.2021 - Aktenzeichen L 2 AL 36/18

DRsp Nr. 2022/1251

Anspruch auf Arbeitslosengeld Anforderungen an die Erfüllung der sogenannten kurzen Anwartschaftszeit gemäß § 142 Abs. 2 SGB III a.F. im Sinne einer Prognoseentscheidung für den Set-Aufnahmeleiter einer Filmproduktion

1. Wird für die Beurteilung, ob eine kurze Beschäftigung im Sinne von § 142 Abs 2 S 1 Nr 1 SGB III vorliegt, auf eine Prognoseentscheidung abgestellt, kommt es darauf an, ob die tatsächliche Beschäftigungsdauer erwartbar war.2. Sehen die arbeits- und tarifvertraglichen Regelungen für die Beschäftigung eines Set-Aufnahmeleiters bei einer Filmproduktion vor, dass nach Abschluss der Dreharbeiten Überstunden und Urlaubsansprüche die Beschäftigung verlängern, ist bei einem branchentypischen Verlauf der Arbeiten die daraus resultierende Dauer des Beschäftigungsverhältnisses voraussehbar. Etwas anderes gilt, soweit die Verlängerung auf besonderen Umständen beruht, die bei Vertragsschluss noch nicht absehbar waren.

Tenor

Das Urteil des Sozialgerichts Halle vom 8. November 2018 wird aufgehoben und die Klage abgewiesen.

Außergerichtliche Kosten sind nicht zu erstatten.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB III § 136; SGB III § 137 Abs. 1; SGB III § 137 Abs. 3; SGB III a.F. § 142 Abs. 1; SGB III a.F. § 142 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 und S. 2; SGB III a.F. § 143 Abs. 1; SGB III a.F. § 143 Abs. 2;

Tatbestand