LSG Bayern - Beschluss vom 08.07.2015
L 16 AS 381/15 B ER
Normen:
GG Art. 1; GG Art. 20; SGB II § 15 Abs. 1 S. 6; SGB II § 31; SGB II § 31a Abs. 1 S. 3; SGB II § 39 Nr. 1; SGB II § 8 Abs. 1; SGB X § 38; SGB X § 44; SGG § 86b Abs. 1 S. 1 Nr. 2;
Vorinstanzen:
SG Augsburg, vom 07.05.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 8 AS 423/15

Anspruch auf Arbeitslosengeld II; Verfassungsmäßigkeit von Sanktionsregelungen

LSG Bayern, Beschluss vom 08.07.2015 - Aktenzeichen L 16 AS 381/15 B ER

DRsp Nr. 2015/14684

Anspruch auf Arbeitslosengeld II; Verfassungsmäßigkeit von Sanktionsregelungen

1. Seit dem 01.04.2011 ist gegen einen Sanktionsbescheid eine isolierte Anfechtungsklage zulässig und der Bescheid entgegen der früheren Rechtsprechung auch nicht als Einheit mit dem Verwaltungsakt anzusehen, durch den diese Minderung umgesetzt wird. 2. Das Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum gewährleistet keinen von Mitwirkungsobliegenheiten und Eigenaktivitäten unabhängigen Anspruch auf Sicherung eines Leistungsniveaus, das durchweg einen gewissen finanziellen Spielraum zur Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen und einem Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben gewährleistet.

Tenor

I.

Die Beschwerde gegen den Beschluss des Sozialgerichts Augsburg vom 07.05.2015 wird zurückgewiesen.

II.

Außergerichtliche Kosten des Antragstellers sind nicht zu erstatten.

III.

Dem Antragsteller wird für das Beschwerdeverfahren vor dem Bayerischen Landessozialgericht Prozesskostenhilfe ohne Ratenzahlung bewilligt und Rechtsanwalt M. W., K-Straße 59, F-Stadt beigeordnet.

Normenkette:

GG Art. 1; GG Art. 20; SGB II § 15 Abs. 1 S. 6; SGB II § 31; SGB II § 31a Abs. 1 S. 3; SGB II § 39 Nr. 1; SGB II § 8 Abs. 1; SGB X § 38; SGB X § 44; SGG § 86b Abs. 1 S. 1 Nr. 2;

Gründe

I.