LSG Chemnitz - Beschluss vom 02.11.2011
L 3 AS 268/11 B ER
Normen:
SGB II § 22; SGB X § 33 Abs. 1; SGB III § 331; SGB II § 39 Nr. 1; SGB II § 40 Abs. 1 S. 1; SGB X § 45; SGB I § 66; SGB II § 7 Abs. 1 S. 1; SGG § 86a Abs. 1; SGG § 86a Abs. 2 Nr. 4; SGG § 86b Abs. 1 S. 1 Nr. 2; SGB II § 9;
Vorinstanzen:
SG Chemnitz, vom 31.01.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 38 AS 6174/10

Anordnung der aufschiebenden Wirkung; Beweislastumkehr; einstweilige Anordnung; Grundsatz der Meistbegünstigung; Hilfebedürftigkeit; inhaltlich hinreichende Bestimmtheit eines Verwaltungsaktes; Kosten für Unterkunft und Heizung; Leistungseinstellung; objektive Beweislast; ordnungsbehördliche Meldung; Rücknahme eines rechtswidrigen begünstigenden Verwaltungsaktes; sozialgerichtliches Verfahren; Sozialverwaltungsverfahren; tatsächliche Nutzung der Unterkunft; vorläufige Leistungseinstellung

LSG Chemnitz, Beschluss vom 02.11.2011 - Aktenzeichen L 3 AS 268/11 B ER

DRsp Nr. 2012/7626

Anordnung der aufschiebenden Wirkung; Beweislastumkehr; einstweilige Anordnung; Grundsatz der Meistbegünstigung; Hilfebedürftigkeit; inhaltlich hinreichende Bestimmtheit eines Verwaltungsaktes; Kosten für Unterkunft und Heizung; Leistungseinstellung; objektive Beweislast; ordnungsbehördliche Meldung; Rücknahme eines rechtswidrigen begünstigenden Verwaltungsaktes; sozialgerichtliches Verfahren; Sozialverwaltungsverfahren; tatsächliche Nutzung der Unterkunft; vorläufige Leistungseinstellung

1. Widerspruch und Anfechtungsklage gegen einen Entziehungs- oder Versagungsbescheid nach § 66 SGB I sind nicht von der Ausnahmereglung des § 39 Nr. 1 SGB II erfasst. Sie haben nach der Grundregel des § 86a Abs. 1 SGG aufschiebende Wirkung. 2. Zur inhaltlich hinreichenden Bestimmtheit eines Verwaltungsaktes in Bezug auf die Frage, ob er eine Leistungsentziehung nach § 66 SGB I, eine vorläufige Leistungseinstellung nach § 331 SGB III oder eine Rücknahme nach § 45 SGB X enthält. 3. Die Grundsätze der objektiven beziehungsweise materiellen Beweislast gelten sowohl im sozialgerichtlichen Verfahren als auch im Sozialverwaltungsverfahren. 4. Die tatsächliche Nutzung der Unterkunft ist Voraussetzung dafür, dass die Kosten für Unterkunft und Heizung übernommen werden.