BGH - Urteil vom 09.01.2003
III ZR 217/01
Normen:
BGB § 839 ; SGB V § 75 Abs. 1 S. 2 (F: 23. Juni 1997) ; BayRDG Art. 2 Abs. 1 Art. 18 Abs. 1 S. 3 Art. 21 Abs. 1 S. 1 (F: 8. Januar 1998) ;
Fundstellen:
BGHZ 153, 268
DÖV 2003, 689
MDR 2003, 509
NJW 2003, 1184
VersR 2003, 732
Vorinstanzen:
OLG Nürnberg,
LG Regensburg,

Amtshaftung des Notarztes im Rettungsdiensteinsatz

BGH, Urteil vom 09.01.2003 - Aktenzeichen III ZR 217/01

DRsp Nr. 2003/1289

Amtshaftung des Notarztes im Rettungsdiensteinsatz

»Ist - wie in Bayern - die Wahrnehmung der rettungsdienstlichen Aufgaben sowohl im Ganzen wie im Einzelfall der hoheitlichen Betätigung zuzurechnen, so sind auch Behandlungsfehler des "Notarztes im Rettungsdiensteinsatz" nach Amtshaftungsgrundsätzen zu beurteilen. Die Vorschriften des Fünften Buches Sozialgesetzbuch stehen dem nicht (mehr) entgegen, da nach § 75 Abs. 1 Satz 2 SGB V in der Fassung des 2. GKV-Neuordnungsgesetzes vom 23. Juni 1997 (BGBl. I S. 1520) die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in Fällen des Notdienstes nur (noch) die vertragsärztliche Versorgung zu den sprechstundenfreien Zeiten (Notfalldienst), nicht (mehr) die notärztliche Versorgung im Rahmen des Rettungsdienstes (Notarztdienst) umfaßt. Dies ist auch dann nicht anders zu beurteilen, wenn der Landesgesetzgeber - wie in Bayern - von der durch § 75 Abs. 1 Satz 2 SGB V n.F. eröffneten Möglichkeit, die notärztliche Versorgung im Rahmen des Rettungsdienstes (wieder) zum Gegenstand der vertragsärztlichen Versorgung zu machen, Gebrauch gemacht hat.«

Normenkette:

BGB § 839 ; SGB V § 75 Abs. 1 S. 2 (F: 23. Juni 1997) ; BayRDG Art. 2 Abs. 1 Art. 18 Abs. 1 S. 3 Art. 21 Abs. 1 S. 1 (F: 8. Januar 1998) ;

Tatbestand: