BSG - Urteil vom 27.04.2005
B 6 KA 39/04 R
Normen:
EBM-Ä Nr. 17, Nr. 18; SGB V § 2 Nr. 4 § 12 Abs. 1 S. 1 § 70 Abs. 1 S. 2 § 87 Abs. 1 § 87 Abs. 2 § 106 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 ;
Fundstellen:
NZS 2006, 223
Vorinstanzen:
Landessozialgericht für das Land Nordrhein-Westfalen - L 10 KA 20/02 - 14.05.2003,
SG Düsseldorf, vom 20.02.2002 - Vorinstanzaktenzeichen S 33 KA 69/01

Abrechnung und Erbringung von Beratungsleistungen bei Maßnahmen der künstlichen Befruchtung

BSG, Urteil vom 27.04.2005 - Aktenzeichen B 6 KA 39/04 R

DRsp Nr. 2005/12119

Abrechnung und Erbringung von Beratungsleistungen bei Maßnahmen der künstlichen Befruchtung

Bei Beachtung des Wirtschaftlichkeitsgebotes darf der Arzt, der Maßnahmen der künstlichen Befruchtung durchführt, die allgemeinen Beratungsleistungen nach Nr. 17, 18 EBM-Ä nur im Ausnahmefall erbringen und berechnen und er muss die Voraussetzungen eines derartigen Ausnahmefalles bei der vertragsärztlichen Wirtschaftlichkeitsprüfung darlegen. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

EBM-Ä Nr. 17, Nr. 18; SGB V § 2 Nr. 4 § 12 Abs. 1 S. 1 § 70 Abs. 1 S. 2 § 87 Abs. 1 § 87 Abs. 2 § 106 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 ;

Gründe:

I

Umstritten sind Honorarkürzungen wegen unwirtschaftlicher Erbringung von Beratungsleistungen.

Die klagende Gemeinschaftspraxis bestand in den streitbefangenen Quartalen IV/1998 und I/1999 aus drei zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassenen Gynäkologen. Diese besaßen die Genehmigung zur Erbringung von Leistungen der künstlichen Befruchtung nach § 121a Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) und hatten sich auf die Durchführung von Maßnahmen zur künstlichen Befruchtung spezialisiert. Wegen Überschreitung des Vergleichsgruppendurchschnitts bei den Beratungs- und Betreuungsleistungen um 138 % (Quartal IV/1998) und 216 % (Quartal I/1999) kürzte der Prüfungsausschuss das Honorar der Klägerin um 191.661 bzw 328.514 Punkte.