BSG - Urteil vom 17.03.2005
B 3 KR 9/04 R
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 ; GMG; SGB V § 12 Abs. 1 S. 1 § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 4 § 37 Abs. 2 S. 1 § 37 Abs. 2 S. 1 Halbs. 1 § 37 Abs. 2 S. 1 Halbs. 2 ; SGB XI § 14 Abs. 4 Nr. 2 § 36 § 37 § 38 ;
Fundstellen:
BSGE 165, 192
NZS 2006, 91
Vorinstanzen:
Landessozialgericht für das Land Nordrhein-Westfalen - L 5 KR 23/03 - 04.12.2003,
SG Dortmund, vom 23.01.2003 - Vorinstanzaktenzeichen S 44 KR 334/02

Abgrenzung Grundpflege und Behandlungspflege, Wahlrecht bei verrichtungsbezogenen Maßnahmen der Behandlungspflege

BSG, Urteil vom 17.03.2005 - Aktenzeichen B 3 KR 9/04 R

DRsp Nr. 2005/14571

Abgrenzung Grundpflege und Behandlungspflege, Wahlrecht bei verrichtungsbezogenen Maßnahmen der Behandlungspflege

1. Die Medikamentengabe stellt als krankheitsspezifische Pflegemaßnahme eine Form der Behandlungspflege dar, die vom Verrichtungskatalog des § 14 Abs 4 SGB XI auch bei weiter Auslegung nicht erfasst wird. Insbesondere handelt es sich nicht um eine Pflegemaßnahme im Rahmen der Verrichtung der "Nahrungsaufnahme" iS des § 14 Abs 4 Nr 2 SGB XI. 2. Bei verrichtungsbezogenen Maßnahmen der Behandlungspflege besitzen Pflegebedürftige, die Anspruch auf häusliche Krankenpflege gegenüber der Krankenkasse und auf Leistungen der sozialen Pflegeversicherung haben, ein Wahlrecht, ob sie eine Zuordnung der Behandlungspflege zur Grundpflege wünschen oder nicht: Diese Wahlrecht wird ausgeübt, wenn sie Pflegegeld, Pflegesachleistungen oder Kombinationsleistungen bei der Pflegekasse beantragen. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 ; GMG; SGB V § 12 Abs. 1 S. 1 § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 4 § 37 Abs. 2 S. 1 § 37 Abs. 2 S. 1 Halbs. 1 § 37 Abs. 2 S. 1 Halbs. 2 ; SGB XI § 14 Abs. 4 Nr. 2 § 36 § 37 § 38 ;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten über die Kostenübernahme für Leistungen der häuslichen Krankenpflege (medizinische Behandlungspflege).